Burgdorfer Ehrenpräsident zieht Lottozahlen

  20.12.2019 Foto, Fussball, Gesellschaft, Region, Sport

Einmal jährlich – meist Ende November – lädt der Vorstand der Fussball-Veteranen, Sektion Oberaargau/Emmental, die Mitglieder inklusive Begleitung zum traditionellen «Suurchabis»-Anlass in den «Löwen» nach Berken ein. Diesmal folgten 75 Personen der Einladung – sieben mehr als im Vorjahr. «Von den Platzverhältnissen her ist das absolut ideal», sagte Präsident Mario Kochen (Langenthal) erfreut. Für ihn und den Vorstand hängt diese erfreuliche Entwicklung damit zusammen, dass man nun zweimal in Folge (2018 und 2019) den Traditionsanlass vom Samstagabend auf Samstagmittag vorverlegte. In den besten Zeiten liessen sich jeweils samstagabends 90 bis 100 ehemalige Fussballer, Schiedsrichter und Funktionäre mit einer währschaften Berner Platte verwöhnen. Der «Löwen»-Saal platzte damals fast aus allen Nähten. Die Teilnehmerzahl war dann aber stets rückläufig. Im Jahr 2017 erschienen nur noch knapp 60 Personen zum Traditionsanlass mit Berner Platte, Spielen und gemütlichem Beisammensein, wo so schön von früheren Glanztaten auf den Fussballplätzen geschwärmt werden konnte. Was vorerst ein Versuch war, ist jetzt definitiv: Aufgrund der guten Erfahrungen und der wieder steigenden Teilnehmerzahlen soll der «Suurchabis»-Anlass auch künftig am Samstagmittag stattfinden.

SC Ersigen mit fünf Feissli dabei
Das «Löwen»-Team in Berken hatte wieder mal ganze Arbeit geleistet, um die Veteranen und ihre Begleiterinnen zuerst mit einer feinen Suppe und dann mit einer köstlich mundenden Berner Platte zu verwöhnen. Kein Wunder, waren die Gourmets nach dem Genuss dieser Köstlichkeiten des Lobes voll. Nach Rippli, Speck, Wienerli, Zunge, Zungenwurst, Siedfleisch, Sauerkraut, Dürrbohnen und Kartoffeln bot sich Gelegenheit, um in Erinnerung zu schwelgen und von früheren Glanztaten auf dem Fussballplatz zu schwärmen. Diesbezüglich ging es vor allem am Tisch mit sechs ehemaligen Fussballern des SC Ersigen hoch zu und her. Immer wieder wurde auf frühere Erfolge angestossen. Speziell: Fünf der sechs sich zupros­tenden ehemaligen Kicker des SC Ersigen hiessen Feissli: Fritz, Heinz, Robert, Rudolf und Walter. Der einzige Nicht-Feissli war Hansulrich Burkhalter. Auffallend auch, wie gut sich die damaligen Ersiger Fussballer mit den am gleichen Tisch sitzenden Kickern des früheren 3.-Liga-Konkurrenten SC Huttwil Alfred Schär, Fritz Anliker, Paul Schenk und Roland Schneider verstanden.  

Mitfiebern beim Pferderennen
Für Hochspannung sorgte nun das vor zwölf Jahren vom ehemaligen Vorstandsmitglied Ernst Grütter (Roggwil) – er war am «Suurchabis»-Anlass 2019 auch dabei – ins Leben gerufene Pferderennen. Dieses Spiel hatte er auf einer Kreuzfahrt von Neuseeland nach Hawaii kennengelernt. Es geht darum, mit einem kleinen Wetteinsatz auf das grüne, rote, blaue, weisse, gelbe oder schwarze Pferd zu setzen. Mit drei Farbwürfeln wird ermittelt, welches Rössli einen Schritt nach vorne tun darf. «Zweimal rot, einmal grün», verkündete dann der als Würfler eingesetzte Präsident Mario Kochen beispielsweise. Das Bestreben: möglichst rasch ins Ziel, auf Feld 20, kommen. Vorerst war das rote Pferd nicht zu bremsen. Es enteilte der Konkurrenz und schien einen Start-Ziel-Sieg zu realisieren. Dann aber kamen das grüne und das blaue Pferd bedrohlich auf. An der Spitze blieb es ungemein spannend. Zuletzt hatte das blaue Pferd die Nase vorne (Feld 20). Knapp geschlagen blieb das grüne Pferd (Feld 19), während auch das rote, weisse und schwarze Pferd (je auf Feld 18) den Zieleinlauf des siegreichen blauen Pferdes nicht mehr verhindern konnten. Wer auf das gelbe Pferd (am Schluss auf Feld 15) gesetzt hatte, wurde von diesem – beziehungsweise von Würfler Mario Kochen – arg enttäuscht. Wer mit dem Sieg des blauen Pferdes rechnete, heimste den doppelten Betrag des Einsatzes ein – also zum Beispiel bei einem Fünfliber zehn Franken.

Peter Bachmann kürt Glückspilze
Nichts für schwache Nerven war das folgende Lottospiel, bei dem es schöne Preise zu gewinnen gab. Gleich mehrmals wurde der als Speaker tätige Ehrenpräsident Peter Bachmann (Burgdorf) von leidenden Lottospielern zum «Schüttle» aufgefordert. Meist nützte auch das nichts, denn es waren – was sich abzeichnete – andere, die lautstark «Lotto» riefen und dafür sorgten, dass sich der Gabentisch rasch entleerte. Das Musiker-Duo hielt die Lotto-Gewinner und -Verlierer mit Evergreens wie «Es gibt kein Bier auf Hawaii», «Wenn die Sonne erwacht in den Bergen» und «Der Lumpensammler» bei Laune. Als dann «Schöne Sunndi mitenang» erklang, war dies der versteckte Hinweis zum Aufbrechen. «Auso, de imene Johr wider», waren jetzt die häufigsten Abschiedsworte.

Hans Mathys


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