«Machet öppis für öies Härz u singet!»

  28.01.2020 Aktuell, Rüegsau, Kultur, Hasle bei Burgdorf, Gesellschaft, Region, Vereine, Rüegsbach, Rüegsauschachen

«Singen, singen tut man viel zu wenig. Singen, singen kann man nie genug.» Mit diesem Kanon von Jan Bender aus dem Jahr 1953 wurde das altersdurchmischte Publikum im «Kronensaal» in Rüegsbach am Samstagnachmittag, 25. Januar 2020, durch die «Sängerfründe» Hasle-Rüegsau auf das Konzert und Theater 2020 eingestimmt. Zu den guten Vorsätzen im neuen Jahr gehören bei vielen Menschen, mehr Sport zu treiben, sich gesünder zu ernähren, abzuspecken usw. «Aber was nützt öich e schöne Körper, we ’s dr Seel nid guet geit?», stellte Präsidentin Ursula Flückiger die Frage in den Raum. «Machet ou öppis für öies Härz u singet!», lautete ihre Aufforderung, ergänzt mit dem Nachsatz und der eindeutigen Einladung an jedermann: «I däm Sinn gseh mir üs am 3. März 2020 im Chiuchegmeindshuus. Denn starte mir wieder mit üsne Singprobe.»

Von der Visitenstube in den «Goldenen Westen»
Die aufgestellte Sängerinnen- und Sängergruppe – die «Sängerfründe» Hasle-Rüegsau – unter der kompetenten Leitung von Anna Leuenberger wartet am diesjährigen Konzert mit einem vielseitigen Liederprogramm auf. Sieben Stücke (ohne Zugabe) werden vorgetragen. Mit dem Lied «D’ Visitestube» von W. Schleidt wird das eigentliche Konzert eröffnet. Sänger Heinz Hurst führt durchs Programm. «Uf de Bärge» von Walter Schmid ist ein Mix aus Sennenliedern. «Es singe de nid geng aui ds Gliche», meinte er dazu, aber das müsse so sein… «Mir Senne heis luschtig, mir Senne heis guet», «Gang rüef de Gfläckete, gang rüef de Tschäggete» und «Uf de Bärge möcht i läbe, uf de Bärge möcht i si», sind Textausschnitte, die der mittleren Generation noch durchaus vertraut sind. «Kriminaltango» und «Amboss-Polka», zwei Liedervorträge nach der kurzen Pause, lassen einen in Gedanken Jahrzehnte zurückschweifen. «Kriminaltango»?… Ah ja, genau: der Songtext des legendären Hazy Osterwald. Am Klavier begleitet wird dieser Liedvortrag aus dem Jahr 1959 von Françoise Schalit. Mit «Golden Western Songs» wird der offizielle Konzertteil abgeschlossen.  

«Ehefrau wider Willen»
Vorneweg sei gesagt respektive geschrieben: Dieses Lustspiel in drei Akten mit dem Titel «Ehefrau wider Willen» und unter der Regie von Chris­tine Schütz ist zum grossen Teil zum Krümmen lustig. Es ist verworren, es ist schräg und vor allem: Es ist grenzwertig («Was ist das für ein Mensch, dieser Siegfried Philippi, der sich das Ganze ausgedacht hat?» «Oder liegt es eher an Lukas Bühler, der das Stück bearbeitet und übersetzt hat?») – Die schauspielerischen Leistungen der neunköpfigen Theatergruppe lassen keine Wünsche offen. Als Beispiel sei nur eine Person erwähnt: Philipp Frei als Willi Meier. Er hat in diesem Lustspiel genau 208 Einsätze – und nie einen Durchhänger! Mimik und Gestik sämtlicher Laienschauspieler stimmen. Theaterleidenschaft ist spürbar. – Wer Zeit und Lust hat, gönne sich am Mittwoch, 29. Januar, oder am Samstag, 1. Februar 2020, 20.00 Uhr, einen Besuch im «Kronensaal» in Rüegsbach. Es werden keine Platzreservationen vorgenommen. Ab 19.15 Uhr ist die Kasse offen. Die reichhaltige Tombola kann bereits vor Konzertbeginn begutachtet werden.

Barbara Schwarzwald  

 


Image Title

1/10


Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote