Meisterwerk von Dvorák in der Stadtkirche

| Do, 27. Feb. 2020

BURGDORF: Der Konzertchor Burgdorf führt mit namhaften Solisten und dem Orchester OPUS «Stabat Mater» auf. zvg

Zum ersten Mal führt der Konzertchor Burgdorf ein grosses Werk unter der Leitung des neuen Dirigenten Gonzague Monney auf. Dem aus der Romandie stammenden Chorleiter ist es dank seiner Musikalität und seinem pädagogischen Geschick schnell gelungen, die Sängerinnen und Sänger zu begeistern und zu motivieren. Insbesondere hat sich auch seine Leidenschaft für das grosse Werk von Dvorák schon nach wenigen Proben auf den Chor übertragen. So konnte über Monate an einem differenzierten Chorklang und einer überzeugenden Interpretation des Werks gearbeitet werden.
Der Konzertchor führt das Werk zusammen mit namhaften Solisten und dem Orchester OPUS auf. So können sich die Zuhörer auf eine eindrückliche und berührende Aufführung des Meis­terwerks freuen.
Antonín Dvoráks «Stabat Mater» ist wohl das bekannteste unter den geistlichen Werken des Komponisten. Seine Kompositionsarbeit in den Jahren 1876/77 wurde von persönlichen Schicksalsschlägen geprägt. Nachdem das Ehepaar Dvorák im Jahr 1875 bereits eine Tochter kurz nach deren Geburt verloren hatte, starben im August und September 1877 auch die elfmonatige Tochter und der dreijährige Sohn.
Deshalb bekam der alte lateinische Text über die Mutter, die unter dem Kreuz um ihren Sohn trauert, für den Komponisten eine persönliche Bedeutung. Obwohl sich Dvorák nie explizit geäussert hat, spricht vieles für den Gedanken, dass er sich mit der Mater dolorosa identifizierte und sich mit dem Werk sein Leid von der Seele geschrieben haben dürfte.
Vier Solisten ergänzen den Chor und das grosse Orchester, sodass dieses «Stabat Mater» mit seiner üppigen Orchestrierung und der gut neunzigminütigen Aufführungsdauer zu den aufwendigsten Vertonungen des historischen Textes gehört.
Mit grosser Empfindsamkeit geht die Musik auf die unterschiedlichen Stimmungsgehalte des liturgischen Textes ein. Dazu benutzt Dvorák in der ersten Hälfte überwiegend Molltonarten und gemässigte Tempi. Dadurch entstehen schmerzlich-dramatische und meditative Stimmungen. In der zweiten Hälfte werden Durtonarten und etwas leichtere Motive verwendet, die vermehrt Hoffnung ausgedrücken. Den Abschluss der zehn Sätze bildet eine ausgedehnte, triumphale Amen-Fuge, bevor das Werk ruhig und feierlich ausklingt. So zeichnet die dramaturgische Entwicklung im Werk den Weg von Trauer zu Hoffnung auf. zvg

Konzerte
Stadtkirche Burgdorf, Samstag, 14. März 2020, 20.15 Uhr und Sonntag, 15. März 2020, 17.00 Uhr. Vorverkauf online: www.konzertchor-burgdorf.ch
(Print@Home) oder über Vorverkaufsstelle in der  Buchhandlung am Kronenplatz. Öffnung der Abendkasse 45 Minuten vor Konzert­beginn.
Mitwirkende: Gonzague Monney, musikalische Leitung; Stefanie Pfeffer, Sopran; Roswitha Müller, Alt; Nino Gmünder, Tenor; Jean-Luc Waeber, Bass; Konzertchor Burgdorf; Orchester OPUS Bern.

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