«Freude machen, Solidarität leben»

  10.08.2020 Burgdorf, Wirtschaft, Region

Das traditionsreiche Modefachgeschäft Vestita an der Bahnhofstrasse in Burgdorf spendet im Rahmen der Kampagne «Freude machen, Solidarität leben» insgesamt 4000 Franken für konkrete Projekte an ausgewählte gemeinnützige Institutionen in der näheren Umgebung. Unterstützt werden mit je 1000 Franken: der Betrieb der 24-Stunden-Hotline des Frauenhauses Bern, das gewaltbetroffenen Frauen und ihren Kindern Schutz, Beratung und eine vorübergehende Unterkunft bietet; die Jahresreise 2021 der Freizeitgruppe Burgdorf, die Jugendlichen und Erwachsenen mit einer Behinderung eine abwechslungsreiche und sinnvolle Freizeitbeschäftigung ermöglicht; die neue Ludothek der Blindenschule Zollikofen, die blinde und sehbehinderte Menschen fördert, unterrichtet und betreut. Zudem werden 1000 Franken für die Neu­installation des Postennetzes des OL-Parcours auf der Rothöhe gesprochen, der Jung und Alt erfreut und zur sportlichen Betätigung animiert.

Ein Zeichen setzen
«Während des Lockdowns erreichten uns von Kundinnen und Kunden, Nachbarn und Freunden zahlreiche aufmunternde Mitteilungen, die uns die notwendige Kraft und Energie spendeten, um die schwierige Zeit zu überstehen, und uns optimistisch für die Zukunft stimmten», erläutert Inhaber Koni Kunz die Hintergründe der Aktion. «Bei der Wiedereröffnung unseres Geschäfts suchten wir deshalb nach einer Möglichkeit, um ein Zeichen zu setzen und als KMU die zu Beginn der Coronakrise spürbare Solidarität in der Bevölkerung mitzutragen. Wir forderten unsere Kundschaft, aber auch die breite Bevölkerung auf, uns positive, persönliche Botschaften zu folgenden Themen zu übermitteln: Was hat Sie in der Coronakrise motiviert, erfreut oder überrascht? Erlebten Sie in Ihrer Gemeinschaft Solidarität? Worauf freuen Sie sich seit dem Ende des Lockdowns? Für jede Nachricht sicherten wir einen Spendenbeitrag in der Höhe von 10 Franken zu. Die Botschaften publizierten wir anonymisiert auf einer grossen Stellwand im Schaufenster sowie auf unseren digitalen
Kanälen. Die Reaktionen waren überwältigend. Die Kampagne fand grossen Anklang.»


Das Positive wahrnehmen und nicht den Mut verlieren
Knapp 200 Personen beteiligten sich an der Aktion – Vestita-Inhaber Kunz entschloss sich kurzerhand, den Spendenbetrag grosszügig aufzustocken. Die Botschaften zeigen, wie wichtig es gerade in Krisenzeiten ist, auch das Positive wahrzunehmen, nicht den Mut zu verlieren und sich an den kleinen Dingen des Lebens zu erfreuen. «Vermisst haben wir den Kontakt mit anderen Menschen, vor allem mit den Enkeln. Freuen durften wir uns an der grossen Solidarität. Die Aktion der Vestita finden wir toll», heisst es in einer Mitteilung. Auf einer anderen Botschaft ist zu lesen: «Nachbarschaftliche Beziehungen wurden vertieft – man nahm sich Zeit füreinander.» Auch Unternehmer Koni Kunz erlebte während des Lockdowns – trotz der damit einhergehenden Existenzängste – schöne Momente: «Das Vestita-Team tauschte sich beinahe wöchentlich per Videochat aus. Der Zusammenhalt war und ist unglaublich stark. Das ist eine erfreuliche Erfahrung.» Für die Zukunft wünscht sich Kunz, dass nachhaltiges Konsumieren wieder verstärkt an Bedeutung gewinnt: «Unser Modegeschäft steht wie die gesamte Branche vor grossen Herausforderungen. Ich bin aber überzeugt, dass gelebte Solidarität mithelfen wird, die Krise gemeinschaftlich zu bewältigen. Gerade in unsicheren Zeiten wird vermehrt Wert auf Seriosität und eine kompetente, persönliche und glaubwürdige Beratung gelegt. Bei den Konsumentinnen und Konsumenten setzt sich verstärkt die Erkenntnis durch, dass Qualität auch ihren Preis hat. Ein T-Shirt, das unter fairen Arbeitsbedingungen produziert wird, vermittelt dem Träger letztlich ein besseres Gefühl als Billigware, deren Herstellung auf skrupelloser Ausbeutung beruht.»

Markus Hofer


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