Neue Wege in der Pflegeausbildung des APH Hasle-Rüegsau

  05.08.2020 Aktuell, Foto, Hasle bei Burgdorf, Region

Nach einer intensiven Vorbereitungsphase hat das Alters- und Pflegeheim  Hasle-Rüegsau im Juni 2020 mit der «LAG» gestartet. Die «Lern- und Arbeitsgemeinschaft» (LAG) ist eine neue Form der Auszubildendenbetreuung, die in den letzten Jahren an Beachtung gewonnen hat. Eine Vorreiterrolle nimmt hier das Universitätsspital Zürich ein, das dem APH in der Vorbereitung des Konzeptes mit Informationen und Tipps zur Seite stand. Die Verantwortlichen des APH haben die Idee aufgegriffen und auf die Situation der Langzeitpflege und ihre internen Strukturen angepasst sowie die personellen Voraussetzungen dafür geschaffen.
Bis zum Start der LAG wurden die Lernenden in der Pflege durch die Berufsbildner auf den jeweiligen Wohngruppen begleitet. Einmal pro Semester erfolgte eine Lernbegleitung und ein Workshop mit der Berufsbildungsverantwortlichen. Diese Lernform hat sich bewährt, lässt jedoch weniger Raum für Teamerfahrung, gemeinsame Bewältigung alltäglicher Herausforderungen als Auszubildende sowie das Einüben unterschiedlicher Rollen und das Verknüpfen praktischer Erfahrungen mit theoretischen Inhalten.
Die Lern- und Arbeitssituationen werden nach «Cognitive Apprenticeship» geplant, besprochen, durchgeführt und ausgewertet und setzen somit eine aktive Gestaltung des Lernprozesses voraus. «Cognitive Apprenticeship» ist ein pädagogisches Lernmodell für die Praxisausbildung und wird im Wesentlichen durch sechs Lehr- und Lernphasen gekennzeichnet. Das Modell ermöglicht es den Auszubildenden, von den Experten zu lernen und sich die beruflichen Kompetenzen anzueignen. Es wird nicht linear angewendet, sondern situativ in der jeweiligen Lernsituation.
Der LAG-Tag findet einmal wöchentlich statt und die Lernenden nehmen im Zwei-Wochen-Rhythmus an der LAG teil. Das heisst, dass am LAG-Tag bis zu vier Lernende/Studierende aus den Ausbildungsjahrgängen Fachfrau/-mann Gesundheit und Pflegefachfrau der verschiedenen Wohngruppen gemeinsam mit der Praxisverantwortlichen und den Berufsbildnern die Bewohner einer Wohngruppe pflegen und betreuen. Die Tagesleitung wird von der verantwortlichen Pflegefachfrau übernommen. Sie ist eine wichtige Bezugsperson für die wohngruppenspezifischen Fragen.
Fokussiert wird die praktische Arbeit mit der «Synthese». Hier kommt die Gruppe inklusive der Praxisverantwortlichen und der Berufsbildnerin zusammen. Im Rahmen einer Stunde werden die praktischen Erfahrungen reflektiert, theoretische Inputs gegeben und diskutiert. Danach werden die Lernaufträge für den nächsten LAG-Tag verteilt. zvg

 


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