Eine Woche unter Räubern

| Mi, 30. Sep. 2020
Zur Räuberausbildung gehörten auch Stecken schnitzen und Würste über dem offenen Feuer braten.

UTZENSTROF: Letzte Woche waren rund 30 Kinder und Jugendliche der reformierten Kirchgemeinde Utzenstorf zusammen mit einem dreiköpfigen Leiterteam in Bösingen FR im Herbstlager und erlebten unter dem Thema «Ronja Räubertochter» eine Menge räuberischer Abenteuer. afu.

Weil im Frühling das Frühlingslager coronabedingt ausgefallen war, bot die reformierte Kirchgemeinde Utzens­torf in der ersten Herbstferienwoche für alle interessierten Dritt- bis Fünft­klässler ein Herbstlager im Pfadiheim Bösingen an. Zum Thema «Ronja Räubertochter» erarbeiteten Pfarrer Pascal-Olivier Ramelet, Andrea Flückiger und Dajana Affonti mit einem jugendlichen Hilfsleiterteam ein spannendes Programm rund um Räuber, Burgen und Überfälle.
So konnten die Teilnehmenden am Montag bereits kurz nach der Ankunft in Laupen einen «Raubüberfall» bei der Raiffeisenbank beobachten. Neugierig geworden, folgten sie den davonrennenden Räubern, sammelten verlorene Goldstücke ein – und gerieten in der Kirche prompt in einen Hinterhalt. Um in die Räuberbande aufgenommen zu werden, mussten die zu «Räuberanwärtern» ernannten Kinder verschiedene Aufgaben erledigen; Auskundschaften, Spurenlesen, Beschaffen von Informationen, Transport von «Verletzten» («ein Räuber lässt seinen Kameraden niemals zurück»), Sich-unsichtbar-Machen und Fitnesstraining gehörten zur Aufnahmeprüfung.

Vom Räuberanwärter zum Jungräuber
Erst nachdem die Mitglieder der Räuberbande mit der Leistung der Anwärter zufrieden waren, wurden die Kinder zu Jungräubern ernannt und durften mit in die Räuberburg gehen.
Räubermama Dajana Affonti hatte bereits ein Festmahl zubereitet – Teigwaren mit Bolognese-Sauce, Käse, Salat und zum Dessert ein reiches Kuchen- und Güezibuffet.
Am Dienstag standen verschiedene Räubertrainings auf dem Programm: Die Jungräuber mussten unter anderem den Landjägern entkommen, Händler überfallen, mit dem Messer Holz schnitzen, Feuerholz sammeln und Würste über dem offenen Feuer bräteln. Am Mittwoch schliesslich ging es auf eine grosse Wanderung – die sich als Ausflug ins Bernaqua entpuppte, wo die Jungräuber im Nebenfach Seeräuberei ausgebildet wurden. Die Jungräuber genossen es sichtlich, in Kleingruppen und betreut durch die Hilfsleiter/innen alle Indoor- und Outdoor-Wasserbecken und Rutschbahnen auszuprobieren. Am Donnerstag ging es am Morgen darum, sich in fremde Räuberburgen einzuschleichen – und am Nachmittag konnten die Jungräuber verschiedene Ateliers besuchen: Vom Kung-Fu-Kurs über Tischtennis und Fussball über die Herstellung von Räuberportemonnaies, das Verzieren von Räuberhüten und Fackeln bis hin zum Knüpfen von Freundschaftsbändern und Giessen von Amuletten stand alles im Angebot.
Während am Freitag die Oberräuber – sprich die Erwachsenen – und ein Teil der Jugendlichen die Räuberburg sauber putzten, durften die Jungräuber ein letztes Mal zeigen, was sie in der vergangenen Woche in Räuberkunde alles gelernt hatten: anschleichen, verstecken, sammeln, beobachten, rennen, Rücksicht nehmen und sich mit anderen Räubern verbünden. Schliesslich hiess es, Abschied von der Räuberburg zu nehmen, da die Landsknechte im Anmarsch waren. Die nun zu echten Räubern ernannten Kinder kehrten müde, aber glücklich nach Hause zurück – und die Woche unter Räubern wird wohl allen als ein in jeder Hinsicht gelungenes Herbstlager in Erinnerung bleiben.

Riesiges Engagement von verschiedenster Seite
Wie Pascal-Olivier Ramelet im Anschluss erklärte, sei dieses Lager vor allem auch dank der jugendlichen Hilfsleiter/innen möglich geworden: «Sie haben sehr viel Verantwortung übernommen und ganze Sequenzen selbstständig geleitet – wir von der Oberräuberei sind sehr stolz auf das, was sie für unsere Jungräuber geleistet haben!» Auch Lagermama Dajana Affonti sei ein absoluter Glücksfall gewesen: «Sie stand stets als Erste auf und ging normalerweise als Letzte ins Bett, verwöhnte uns kulinarisch aufs Feinste und hatte neben der Essensbeschaffung und Kocherei noch immer Zeit für das Verarzten der zahlreichen Mückenstiche, das Trösten bei Heimweh, das Anhören von Sorgen und Ängsten und das Lösen von Problemen verschiedenster Art.» Deswegen sei es ihm ein grosses Anliegen, allen (Hilfs-)Leitenden ganz herzlich für ihren riesigen Einsatz Merci zu sagen. «Ausserdem möchte ich allen danken, die für unser Lager Äpfel, Bananen, Karotten, Brot, Züpfe, Butter, Konfitüren, Käse, Joghurts, Sirup, Apfelsaft, Fleischchügeli, Sauce, Schinken, Kuchen, Cakes, Güezi, Snacks und Süssigkeiten gespendet haben – wir haben es sehr genossen, so verwöhnt zu werden!»

Andrea Flückiger

Bildergalerie unter www.dregion.ch.

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