Viel Sportsgeist am nationalen Schwinger-Schnuppertag

  10.09.2020 Aktuell, Schwingen, Burgdorf, Gesellschaft, Jugend, Vereine, Sport

«Manne stöht y» heisst es bei den Jodlern, «Buebe i d Hose» war die Aufforderung für die «wilden» Jungs im Schwingkeller Burgdorf. Dies galt für Lino, Marco, Tinu, Florian, Jeremy, Silas, Noah und Nico ebenso wie für den 13-jährigen Dario als Ältesten und den 5-jährigen Gian. Er kam in Begleitung von Papa Michael Brunner und seines Göttis, dem Kranzschwinger Stefan Studer.

Nach dem beidfüssigen Treppenhüpfen, dem «Rundine-seckle» und einem Ballspiel ging es für die «Giele» in ihren zu grossen Schwingerhosen in die erste Lektion mit den Aktiven Jan Übersax und Martin Gerber.

Auf Augenhöhe
Grössere legten die Kleinen mühelos ins Sägemehl. Gian, erst zögerlich in den Kampf steigend, war aber schnell aus der Reserve gelockt und nahm es nach ein paar Niederlagen auch mit jenen auf, die gut einen Kopf grösser waren als er. «Dr Arm ungedüre und d Hose hinge fasse, mit em angere dr Hosesoum, d Scheichli guet ystecke u los», lautete die Anweisung.

Spiel und Spass vermischten sich mit Ehrgeiz, dem «Sieger-Gen» und viel aufgewirbeltem Sägemehl. Die grösseren Buben gingen für Gian auf die Knie, um mit ihm auf Augenhöhe zu schwingen, und liessen sich vom Fünfjährigen auch mal bezwingen. Dieser wischte den ihm Unterlegenen profi­mässig das Sägemehl vom Rücken.

Lars Schmid, Aktiver und Technischer Leiter, erkannte stolz das grosse In­teresse der Buben. «Gesucht wird der Schwingerkönig von 2035» hiess es in der Ausschreibung für den Schnuppertag. Dieses Ziel ist noch weit weg für die zukünftigen «Bösen». Bis dahin lernen sie von der ersten Trainingsstunde an, Verantwortung zu übernehmen für sich und ihre Kameraden sowie spielerisch mit Sieg und Niederlagen umzugehen. «Fitness und das wichtige Austoben kommen nicht zu kurz», verriet Lars Schmid lachend.

Mit lustigen Spielen wie den Ball im Sägemehl verstecken, Rüebli ziehen und Räuber und Poli war der Nachmittag für die Buben ein Erlebnis. Wie paniert sahen sie aus, verschwitzt und «chly k. o.», wie einer meinte. Doch diese wilde Horde scheint bereit, die Tradition und Zukunft des Schweizer Nationalsports zu erhalten.

Sylvia Mosimann


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