Beginn der Rückbauarbeiten an den Schulanlagen Rüegsauschachen

| Do, 22. Apr. 2021
Rückbau von Zwischenbau und Turnhalle der Schulanlage Sekundarstufe

RÜEGSAUSCHACHEN: Am 13. April 2021 begannen die Rückbauarbeiten am Sekundarschulhaus. An seiner Stelle entsteht ein dreigeschossiger Neubau, der den steigenden SchülerInnenzahlen entsprechen wird. Ab Schuljahr 2022/2023 sollte er bezugsbereit sein. hkb

Der Gemeindepräsident von Rüegsau, Andreas Hängärtner, begrüsste vergangene Woche die Gäste auf dem eingezäunten Schulhausgelände. Gerne hätte er diesen denkwürdigen Tag im öffentlichen Rahmen zelebriert. Durch die Coronavorschriften war diese Idee nicht realisierbar. So standen die Anwesenden in Winterkleider gehüllt, ihre Gesichter mit Masken geschützt, fröstelnd vor einem alten Schulgebäude ohne Fensterscheiben, mit sichtbaren Dachbalken, da alle Ziegel entfernt worden waren. Vor dieser Kulisse sprach Hängärtner über die länger als 20 Jahre dauernde Geschichte der Sanierung und Erweiterung der Schulanlagen Rüegsauschachen.

Rückblick auf eine lange Planungszeit der Schulanlagen
Bereits 2000/2001 wurden Studien zu einer Sanierung erarbeitet, doch daraus entstehende Projekte konnten aus verschiedenen Gründen nicht umgesetzt werden. 2010 erfolgte eine weitere umfassende Studie in Zusammenarbeit mit einem externen Beratungsbüro. Zwei Jahre später wurden die Ergebnisse dieser Abklärung, abgestützt auf die unterdessen veränderten Bedürfnisse und steigenden Schülerzahlen, wieder aufgenommen. Zudem erhob ein Ausschuss den Raumbedarf für Kindergarten, Primarschule und Sekundarstufe I neu. Für die Umsetzung des ermittelten Raumbedarfes entwarfen die Verantwortlichen daraufhin ein Grobkonzept. 2013 und 2017 bewilligten die Stimmberechtigten Planungskredite von insgesamt 1,34 Millionen Franken.
Analysen haben gezeigt, dass in den Schulanlagen Rüegsauschachen im Schuljahr 2023/2024 acht Klassenzimmer und die entsprechenden Spezialräume und Lehrpersonen-Arbeitsplätze fehlen. Da bereits heute vorhandene Schulraumprovisorien (Container) jährlich Mietkosten von mehreren Hunderttausend Franken verursachen, sollten die Raumprobleme nachhaltig gelöst werden, erklärte Hängärtner. Gross war die Enttäuschung, als 2018 das erste durch den Gemeinderat vorgelegte Sanierungs- und Erweiterungsprojekt mit Baukosten von 17 935 000 Franken abgelehnt wurde. Daraufhin sammelte ein Initiativkomitee genügend Unterschriften mit der Forderung an den Gemeinderat, innerhalb eines Jahres das Projekt den Stimmberechtigten nochmals vorzulegen. Am 24. November 2019 bewilligten die Stimmberechtigten der Gemeinde Rüegsau das überarbeitete Projekt mit Baukosten von rund 14,2 Millionen Franken mit einem Jastimmen-Anteil von 70 Prozent. Für die Realisierung wurde eine Spezial-Baukommission ­
mit sieben Mitgliedern gegründet. Geleitet wird diese von Gemeinderat Christoph Mosimann.

Ausblick auf die Rückbauarbeiten und den Neubau
Am 13. April 2021 begann der Rückbau des Zwischenbaus und der Turnhalle der Schulanlage Sekundarstufe. Darauf folgt der Rückbau des bestehenden Sekundarschul-Pavillons. Dort, wo jetzt abgebrochen wird, entsteht ein dreigeschossiges Gebäude mit integrierter Turnhalle und Garderoben. Acht Klassenzimmer, vier Spezialzimmer, vier Gruppenräume und rund 30 Lehrpersonen-Arbeitsplätze, ein Schulleitungsbüro sowie weitere Nebenräume bieten Platz für den Schulbetrieb. Ausbaustandard, Mobiliar und Informatik-Kommunikationstechnik ermöglichen unterschiedliche Lernmethoden. Dank einer Grundwasserwärmepumpe und einer Photovoltaikanlage, die kostenneutral grösser als geplant gebaut werden kann, ist der Neubau ein Plus-Energiegebäude. Die Energie reicht sogar für eine Teilversorgung der Primarschulanlage.
Christoph Mosimann erläuterte den Ablauf der Bauarbeiten. Er zeigte sich erfreut darüber, dass provisorische Zugangswege und Parkplätze erstellt, Rodungsarbeiten durchgeführt und Absperrungen termingerecht angebracht wurden. Auch die Planungsarbeiten seien fortgeschritten und wichtige Entscheide wie die Materialisierung im Innen- und Aussenbereich gefällt. Über die Arbeitsvergaben orientiere der Gemeinderat voraussichtlich in der Kalenderwoche 16/2021.
Nach den Abbrucharbeiten, welche bis Mai abgeschlossen sein sollten, folgt das Erstellen der Baugrube mit Aushub. Bis Ende Juli sollten die Bau- werkleitungen gelegt sein. Im August stehen Bodenplatte, Liftgrube und Pumpschacht im Fokus. Von Juli bis Oktober wird der Holzelementbau im Werk gefertigt und von September bis November vor Ort montiert. Vor Wintereinbruch (Oktober / November) erfolgt die Montage der Fenster, von Dezember 2021 bis Juni 2022 dann schlussendlich der Innenausbau. Nach der Inbetriebnahme im Juni 2022 ist der Bezug des Neubaus auf August, pünktlich zum Start des Schuljahres 2022/2023, geplant.
Mosimann bemüht sich um die Einhaltung des engen Terminplans und des Baukredits. Der Bau bei laufendem Schulbetrieb bedeute eine grosse Herausforderung für Bauleute, Lehrpersonen und Schüler/innen. Er wünschte allen Beteiligten eine unfallfreie Bauzeit. Bleibt zu hoffen, dass bis August 2022 wieder die Möglichkeit besteht, ein Fest zu feiern – die Schulhauseinweihung der Schulanlagen Rüegsauschachen.

Helen Käser

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