Neuer Vertrag soll mehrere Millionen Franken bringen

| Di, 07. Dez. 2021

BURGDORF: Fast einstimmig genehmigt die Burgergemeinde den Kiesabbau- und Deponievertrag mit der Fr. Blaser AG, Hasle, der laut Burgerrat circa 5,5 Millionen Franken in die Kasse spülen wird. zvg

Die Herbstversammlung 2021 der Burgergemeinde im Casino Theater verläuft wie üblich: gut vorbereitete Traktanden, wenige Wortmeldungen und praktisch einstimmige Genehmigung der vorgelegten Geschäfte. Das Gemeindebüro wird ohne Gegenstimmen bestätigt, die Wiederwahl der Burgerräte Christoph Bürgi (Präsident), Michael Bösiger, Stefan Liechti sowie von Catherine Kreis erfolgt einstimmig. Susanne Enggist (neu) ersetzt die zurückgetretene Marianne Born.

Beliebtes Burgerrecht
Bürgi stellt neun Gesuche um Aufnahme ins Burgerrecht von Burgdorf vor: «Offensichtlich ist unser Burgerrecht sehr beliebt», führt er aus. Die 93 Anwesenden heissen die neuen Burger mit ein bis drei Gegenstimmen willkommen. Die Erläuterungen zur Sanierung der Wohnung Waldegg nutzt Bösiger für einen Rückblick ins späte Mittelalter, denn die im Burgdorfer Bauinventar als schützenswert eingestufte Liegenschaft der Burgergemeinde – erbaut 1754 bis 1756 – ist früher als Wasenmeisterei genutzt worden. «Der Betreiber beseitigte Tierkadaver und war gleichzeitig für ihre Verwertung zuständig, woraus sich Fette, Leim, Knochenmehl, Seife, Viehfutter usw. ergaben. Genau wie das Siechenhaus war der Standort ausserhalb der Stadtmauern.»
In enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege sind die Umbaupläne für die 3,5-Zimmer-Wohnung mit 75 Quadratmeter Grundfläche in der Höhe von 158 000 Franken ausgearbeitet worden, die diskussionslos genehmigt werden.

Ein Herz für Kinder
Beat Maurer (Ressort Finanzen) erläutert das Budget 2022, das mit einem Ertragsüberschuss von knapp 986 000 um 557 400 Franken besser abschliesst als das Vorjahresbudget und einstimmig angenommen wird. Maurer rechnet per Ende 2022 mit einem burgerlichen Eigenkapital von circa 48,7 Millionen Franken. Laut Budget können 2022 Investitionen von rund 1,2 Millionen Franken aus eigenen Mitteln finanziert werden. Die Kosten für den Personalaufwand steigen um ein Prozent; die definitive Anpassung der Lohnsumme beschliesst der Burgerrat auf Ende Jahr. Neu erhalten Mitarbeitende – für deren Kinder Zulagen bezahlt werden – eine freiwillige Betreuungszulage von 230 Franken pro Monat, unabhängig von der Anzahl Kinder.
Der Burgerrat engagiert sich dank der seit Jahrzehnten positiven Finanzzahlen grosszügig in der Förderung von Bereichen wie Kultur, Jugend und Sport. Das Casino Theater erhält jährlich 200 000 Franken an die Betriebskosten, die Stadt Burgdorf bezahlt den gleichen Betrag. 2022 wird wieder der Kulturpreis (maximal 15 000 Franken) vergeben. Daneben kann die Kulturkommission 2022 35 000 Franken für die Förderung von kulturellen Anlässen sprechen. Jedes Gesuch um Unterstützung wird geprüft. Auch der Sportförderpreis (10 000 Franken) wird 2022 wieder ausgerichtet. Maurer erläutert sämtliche Positionen des Budgets und betont den positiven Rechnungsabschluss bei den Liegenschaften in der Höhe von 2,47 Millionen Franken, wofür hauptsächlich die eingehenden Baurechtszinsen verantwortlich sind.

Das Geld liegt unter dem Wald
Bürgi räumt ein, dass noch nicht alle offenen Fragen beim Kiesabbau- und Deponievertrag geklärt worden sind. Die Fr. Blaser AG, Hasle, betreibe in Rumendingen ein Kieswerk, dessen Abbaufläche um eine der Burgergemeinde gehörende Waldparzelle von total 20 Hektaren erweitert werden soll. Klärung besteht bei der künftigen Deponie des abgetragenen Waldbodens für die Wiederaufforstung, dem Einkommensausfall für fehlende Waldnutzung und anderem. Laut bisherigen Abklärungen überwiegen die Vorteile für die Burgergemeinde, da während 30 Jahren mit Gesamteinnahmen von rund 5,5 Millionen Franken zu rechen ist. Die Anwesenden genehmigen den Vertrag einstimmig mit sechs Enthaltungen.
Abschliessend würdigt Bürgi die zurückgetretene Marianne Born (Ressort Stadtbibliothek und Burgerarchiv) für ihren unermüdlichen und erfolgreichen Einsatz während zwölf Jahren und die Wahl ihrer Nachfolgerin Susanne Enggist. Markus Grimm informiert über den Abschluss der Casino-Umbauarbeiten in der Höhe von 13,636 Millionen Franken und einer Kostenüberschreitung von 382 500 Franken. Beim Apéro findet sich viel Gesprächsstoff.

Gerti Binz

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