Mit Tanz, Poetry-Slam und Diskussion gemeinsam gegen Rassismus
25.01.2022 Aktuell, Politik, Foto, Region, Vereine, JugendAnders als gewohnt veranstaltete das Jugendforum zu Beginn des Jahres 2022 einen Kulturanlass. An diesem Anlass wurde das Thema Rassismus von verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern interpretiert. Einerseits wurde das Stück «drzwüsche» aufgeführt, andererseits das Thema Rassismus mittels Poetry-Slam thematisiert. Der Tanz «drzwüsche» wurde von Sophie Gerber und Sabrina Takko aufgeführt. Geschrieben wurde das Stück, eine Mischung aus modernem Tanz und Theater, von Anna Chiedza Spörri. Es stellt eine Aufarbeitung von Erfahrungen und einen Austausch von Erlebnissen dar. Durch die wiederholte Frage «Vo wo chunsch?» wird die Identität immer wieder infrage gestellt und kann, wie das Stück aufzeigt, auch «drzwüsche» liegen. Poetry-Slam-Künstler Kay Wieoimmer unterhielt das Publikum nicht nur mit den drei verschiedenen Texten, die sich um das Thema Rassismus drehten, sondern regte die Teilnehmenden auch zum Nachdenken an. So spricht auch er über die Frage «Vo wo chunsch?» und behandelt die Suche nach der Identität auch, indem er der Frage nachgeht, was denn die schweizerische Identität sei. Die Künstlerinnen und Künstler wurden nach den Aufführungen und einer kurzen Pause eingeladen, ihre Erfahrungen und Inspirationen mit den Teilnehmenden zu diskutieren. Moderiert wurde der Austausch von JFÄ-Mitglied Jonas Meinen. Die Diskussion brachte, in Anlehnung an das Themenjahr des Jugendforums, auch den niederschwelligen und strukturellen Rassismus zur Sprache. So erklären die Darstellenden, dass auch struktureller Rassismus, auch wenn nicht beabsichtigt, ihr Leben täglich beschäftigt. Gerade die Frage «Vo wo chunsch?» sei Ausdruck des strukturellen Rassismus in der Schweiz, weil diese Frage impliziere, dass man mit einer etwas stärkeren Pigmentierung nicht Schweizerin und Schweizer sein könne. Auch wenn die Gedanken hinter der Frage in den meisten Fällen eher in Richtung der Neugier und Freundlichkeit gingen. Wichtig sei es also, egal welcher Hautfarbe, sich mit dem Thema Rassismus zu beschäftigen und strukturellen Rassismus zu erkennen und diesen anzusprechen.
Das Jugendforum Ämmitau hat das Vereinsjahr 2021/2022 dem Thema Rassismus gewidmet. So wurde bereits im Herbst 2021 eine Strassenaktion im Emmental zum Thema durchgeführt, bei der die Mitglieder des Vereins mit der Öffentlichkeit ins Gespräch kamen. Weiter will das Jugendforum im Rahmen von Schulbesuchen das Thema mit Schülerinnen und Schülern der Oberstufe behandeln und die Auseinandersetzung mit dem strukturellen Rassismus anregen. Im Sommer 2022 wird das Vereinsjahr mit einer Abschlussveranstaltung in Burgdorf feierlich beendet.
zvg