Mit Bedacht wählten die Kirchgemeinden Lützelflüh, Hasle b. B. und Rüegsau den nationalen Flüchtlingstag für den Brückengottesdienst. Er würdigt das Schicksal und den Mut aller geflüchteten Menschen und ruft zur Solidarität mit ihnen auf. In diesem Sinne gestalteten Pfarrer David Schneeberger (Kirchgemeinde Lützelflüh), Pfarrer Daniel Ritter (Hasle b. B.) und Pfarrer Stefan Schwarz (Rüegsau) eine eindrück­liche Feier, berührend und nah am Leben.

Schöpfung und Nächstenliebe
Die musikalische Umrahmung gelang dem Posaunenchor Rüegsbach und dem Thalgrabenchörli aufs Schönste. Unterstützt wurden sie dabei im idyllischen Schachenwald bei der alten Holzbrücke vom Vogelgezwitscher, das den Bezug zur Schöpfung, zur Besinnlichkeit und Dankbarkeit über die eigene Existenz zuliess.

Aufbauend auf dem Text «Nimm dir Zyt für angeri Lüt, Nächschteliebi choschtet nüt», gesungen vom Thalgrabenchörli, luden die Pfarrer ein, Brücken zu bauen zu Menschen aller Kulturkreise.

Pfarrer Stefan Schwarz erinnerte daran, dass Flüchtlingsgeschichten bereits in der Bibel das Schicksal der Menschen bestimmten: Adam und Eva, Abraham und Sara, Moses und den Israeliten und schliesslich auch Jesus und seinen Eltern blieb diese Erfahrung nicht erspart. An Empathie, Respekt und Nächstenliebe appellierte Pfarrer Daniel Ritter, der im Gespräch mit Peter Zobrist über dessen Engagement in Schafhausen berichtete. Helfen, hinschauen, das sei die Losung, auch für jene Flüchtlinge, die aus einem anderen Kulturkreis als dem europäischen kommen. Pfarrer David Schneeberger schloss denn auch alle Flüchtlinge und uns privilegierte Einheimische in seine Fürbitte ein.

Die Melodien des Posaunenchors liessen einen über das Gesagte nachdenken und mit dem grossen Chor der Anwesenden begann ein wunderbarer und bedeutender sommerlicher Sonntag.

Sylvia Mosimann