Feinkost aus der gehobenen Gastronomie präsentierte die Klasse 9a Oberburg in zwei Aufführungen zum Abschluss der Schulzeit. In der Komödie «Gault-Millau-Tescht im Hotel Waldhof» von Hans Jürg Wegmüller bedienten sie sämtliche Klischees aus Hotellerie und Restaurants: witzig, textsicher und mit grossem mimischen Können.

Die Jugendlichen spielten ihre Rollen nicht, sie lebten sie und liessen das Publikum diesen Bühnenspass miterleben. Unter der Regie von Elisabeth Klamroth und Daniela Engel definierten sie «Sein und Schein» in der Gastronomie aus verschiedenen Perspek­tiven.

Herzhafte bis schlagfertige Pointen
Das Wissen, dass auch «grosse Namen» nur Schall und Rauch sein können, bestätigten die 24 Mädchen und Knaben eindrücklich im Umgang mit ihren
unterschiedlichen Gästen. Mit viel Gespür fürs Detail waren die Szenenabläufe eine Humoreske, die ans Zwerchfell ging. Vor allem die Sequenzen, welche die Zuschauer/innen an eigene Erlebnisse erinnerten.

Der Unterhaltungswert basierte auf Wortwitz. Als eindrücklich erwies sich auch die raffinierte Beleuchtungstechnik. Die Unterschiedlichkeit der Gäste wurde – mit schauspielerischer Leistung der Protagonisten – beeindruckend parodiert.

Die Dialoge waren pointenreich und reichten von herzlich bis schlagfertig-amüsant, je nach Status des Gastes. Statt achtsamer Aufmerksamkeit wurden die unerkannten Restauranttester schnoddrig abgespeist, den vermeint­lichen Verteilerinnen des begehrten Gault-Millau-Punktes übereifrig, devot das Beste serviert. Chaos entstand an allen Tischen, perfektioniert durch die Putzfrau mit den WC-Bürsten, den mit Sterilium ausgerüsteten Damen und den johlenden Jugendlichen.

«Abschlusstheater», diese Inszenierung verdiente den Begriff «Theater» in jeder Szene, und ebenso den tosenden Schlussapplaus. Daniela Engels und
Elisabeth Klamroths Würdigung war herzlich-anerkennend: «Das heit dir super gmacht, Bravo!»

Sylvia Mosimann