Bundesfeier in Kirchberg
08.08.2023 Aktuell, Kirchberg, Vereine, Kultur, Jugend, GesellschaftKein Fest verbindet die Menschen in der Schweiz stärker als der Nationalfeiertag. Und kaum ein Anlass ruft die in der Bundesverfassung festgelegten Werte so eindrücklich in Erinnerung wie der 1. August. Das gemeinsame Singen der Nationalhymne drückt die Verbundenheit aller Bürger/innen aus, gleich welchen Alters oder welcher Herkunft. Die Kirchberger feierten den 1. August bereits zum zweiten Mal auf dem grossen Parkplatz hinter dem Friedhof. Er bot Platz fürs Festzelt, Auslauf für quirlige Kinder, einen herrlichen Rundblick und Raum für ein prächtiges «Ougschtefüür».
Festrede
A, B und C lautete das Buchstabenraster in der Festrede von Flavia Wasserfallen: A wie AHV, B wie Bundesverfassung, C wie «Chiuperg».
Erfreut über die Anfrage zur 1.-August-Rede hatte sie sich vorab in die Geschichte von Kirchberg vertieft. So beginne ihre Ansprache von hinten mit dem C wie «Chiuperg». Flavia Wasserfallen begeisterte sich für die Geschichte des traditionsreichen und prägenden Textilunternehmens Elsaesser, das sie im Zuge ihrer Recherche entdeckt
hatte.
Jubiläen
Im Weiteren erinnerte sie daran, dass vor genau 175 Jahren die alte Eidgenossenschaft mit der Bundesverfassung zum «modernen» Bundesstaat wurde. «Die erste Demokratie in Europa, in der es gelungen ist, aus riesigen Unterschieden, die sich sogar in einem erbitterten Bürgerkrieg manifestierten, etwas Gemeinsames zu erschaffen, ohne die Unterschiede auszutilgen», so SP-Politikerin Flavia Wasserfallen. Ein weiteres Thema ihrer Ansprache war die AHV, die heuer ihr 75. Jubiläum feiern kann. «Die Stärke des Volkes misst sich am Wohl des Schwächsten», zitierte Flavia Wasserfallen aus der Bundesverfassung. Sie erinnerte an die Gründer Walther Stampfli und Hans Peter Tschudi, die als die Väter der AHV gelten.
Pioniergeist, Visionen und Tatendrang hätten nicht nur zur Gründung der «Elsaesser Wäbi», sondern auch zur Gründung des Bundesstaates und zur Einführung der AHV geführt, so ihr Blick zurück. Auch die Gegenwart verlange Pioniergeist, Tatendrang und Visionen.
Die grösste Herausforderung unserer Zeit sei der Ausstieg aus dem Erdöl, dem Erdgas und der Kohle. Ihre Worte waren ein Appell an alle Verantwortlichen im Grossen und im Kleinen: Das seien wir den nachkommenden Generationen schuldig.
Volksfest
Laternenumzug, Böller, Raketen und ein loderndes Höhenfeuer liessen den Anlass zum Volksfest werden, mit Gratiswurst und Geselligkeit. Der Tambourenverein Kirchberg umrahmte und begleitete diese gelungene Feier würdig und weithin hörbar. Als kulturellen Erfolg dürfen die Crew um Jürg Lehmann (VVK) und das freiwillige Helferteam des Turnvereins Kirchberg den
Abend verzeichnen.
Sylvia Mosimann