Alphornklänge wie man sie selten erlebt

  02.07.2025 Burgdorf, Kultur, Foto, Region, Burgdorf, Aktuell, Gesellschaft, Vereine

Das «Hornroh Modern Alphorn Quartett» spielte anlässlich der Alphorn-Montage im Bahndepot der BLS Historic in Burgdorf. Jeweils Montagabend von Mai bis Oktober erfolgt in Burgdorf eine Alphorn-Installation (Montage) mit einem Konzert. Ziel ist die Aufführung neuer Werke und die Pflege und Förderung der Alphornmusik. Gleichzeitig sollen auch schöne Plätze und Orte in und um Burgdorf entdeckt werden. Die Konzertreihe, wird initiiert von Lisa Stoll und Patrick Kissling.

Vielfältige Alphornklänge ertönen lassen
Wenn Alphörner erklingen und man gleichzeitig an hohe Berge und weites Meer denkt, dann spielt wohl das «Hornroh Modern Alphorn Quartett» ein Konzert. Das Quartett um
Balthasar Streiff, Michael Büttler, Jennifer Tauder-Ammann und Lukas Briggen bilden dieses musikalisch vielseitige Quartett. In Burgdorf konzertierten sie vorwiegend mit Titeln aus ihrem letzten Album: «Eigenbräu», «Buuchriiberli», «Neuer Hund», «Bastians Reise», «Büchelei Nr. 4» oder «Wasabi» waren zu hören, zum Abschluss ebenso das herzdurchdringende «Heilig», das mit dem Einstieg auf exotischen Muschelhörnern gleich noch mal so emotional arrangiert und inszeniert wurde, wie es auch in seiner Originalfassung sonst schon zu stimmen vermag. Ein leidenschaftlicher Musikmix.
«Hornroh» (rückwärts gelesen übrigens … – Sie werden es herausfinden) ist ein aussergewöhnliches Ensemble aus Basel, mit internationalen Auftritten, das im Jahr 2000 von drei professionellen Bläsern und einer Bläserin gegründet wurde, ursprünglich für ein Engagement bei den Münchner Opernfestspielen. Das Quartett begeistert mit Eigenkompositionen, Improvisationen, Auftragswerken sowie eigens entwickelten Instrumenten und innovativen Konzertinszenierungen. Sein Repertoire reicht von traditioneller Schweizer Alphornmusik bis hin zu zeitgenössischen Kompositionen. Dabei entstehen kraftvolle, harmonisch vielfältige und fein nuancierte Klanglandschaften, die das Alphorn in völlig neuen Kontexten präsentieren.
Der Name «Hornroh» mag etwas roh klingen. Das betrifft aber höchstens die aus Rohmaterial hergestellten Instrumente selber. Neben Alphörnern kommen auch Büchel, Muschelhörner, Tierhörner und Grello zum Einsatz. Die präzise und teils sanfte Spielweise ist alles andere als roh. Begleitet dann auch noch Jennifer Tauder mit ihrer Stimme die melancholisch aufwühlenden Stücke, wähnt man sich in einer anderen Klangwelt. Die Gruppe ist bekannt für ihre Auftritte an ungewöhnlichen Orten – von klassischen Konzertsälen bis zu extremen Klang­räumen in der Natur oder eben in einem Bahndepot in Burgdorf. Das Publikum honorierte den Auftritt mit Standing Ovations. Die etwa 10-jährige und damit jüngste Besucherin fasste das Konzert in ihren Worten zusammen: «Das war super-tolle Musik!»

Text und Bild: Paul Hulliger

 


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