In der Ferienzeit verbringen zahlreiche Menschen ihre Tage am Meer im Ausland, auf einem Kreuzfahrtschiff, in den heimischen Bergen oder in europäischen Grossstädten. Dass das Schöne jedoch auch ganz nah sein kann, verdeutlichte die zweite Austragung der Burgdorfer Stattkreuzfahrt. Der Name mit Wortspiel ist dabei Programm: Statt auf eine Kreuzfahrt führte die neunköpfige Crew um Captain Bruno Lehmann die 30 Passagiere durch die schöne Stadt Burgdorf und deren Umgebung. «Sämtliche Plätze unseres imaginären Schiffes waren ausgebucht», freut sich Captain Bruno Lehmann. Auf die Teilnehmenden wartete eine abwechslungsreiche Woche mit unterschiedlichen Programmpunkten. So wurde beispielsweise das alte BLS-Depot besichtigt oder die Passagiere hatten die Möglichkeit, einen Einblick in das Handwerk einer Sattlerei, einer Geigenbauerei sowie einer Messerschmiede zu erhalten. Verschiedene weitere Betriebe wurden in der Woche besichtigt und vorgestellt. In Langnau konnte der Anbau an das Eishockeystadion der SCL Tigers besichtigt werden. Diese Besichtigungen wussten die Passagiere zu überzeugen: «Die Führungen waren sehr spannend, interessant und abwechslungsreich. Sie schufen einen anderen Bezug zu den Unternehmen. Zudem hätten wir alle ohne die Stattkreuzfahrt wohl kaum die Möglichkeit gehabt, einen solch spannenden Einblick hinter die Kulissen zu erhalten.» «Generell ist die Stimmung hervorragend – ob mit der Crew oder unter den Passagieren», lobte eine andere Passagierin. «Einen einzigen Höhepunkt hervorzuheben, ist schwierig», meinte ein weiterer Reisender. Wie bei einer richtigen Kreuzfahrt war jeder Tag von einer anderen Destination geprägt. «Die Leute wussten zwar Bescheid über das Reiseziel, nicht aber über das Programm», erzählt Bruno Lehmann. Einzig die stets aufgestellten Liegestühle, die in den Pausen zum Verweilen und Diskutieren einluden, sowie die vorzügliche tägliche Kulinarik zogen sich wie ein roter Faden durch die ganze Woche. «Ein grosses Kompliment in die Kombüse», waren sich die Teilnehmenden einig.

Und so zog das «Stattkreuzfahrtschiff» von Destination zu Destination und vermittelte weitere Eindrücke von Industrie, Wirtschaft, Kunst und Kultur. Die Woche fand mit einem Captains Dinner ihren gelungenen Abschluss. Die Chancen stehen gut, dass die Burgdorfer Stattkreuzfahrt in zwei Jahren auch ein drittes Mal in See beziehungsweise in die Region Burgdorf stechen wird.
Text und Bilder: Joel Sollberger