Ein Mädchentraum geht in Erfüllung

  23.07.2024 Burgdorf, Aktuell, Kultur, Gesellschaft, Region, Sport

Die Ehrendamen gehören – wie das Sägemehl im Ring – als fester Bestandteil zum Schwingsport. Sie bereichern mit ihrer charmanten Präsenz jeden grösseren Schwinget. Dies ist selbstverständlich auch bei den Schwingfesten 2024 in Burgdorf der Fall. Insgesamt stehen an den drei Festen zwölf Frauen im Alter zwischen 18 und 30 Jahren im Einsatz – natürlich stets perfekt frisiert und dezent geschminkt. Dafür werden die Spezialistinnen von «Coiffure M7» in Hindelbank sorgen, die über reichlich Styling-Erfahrung verfügen. Gekleidet sind die Ehrendamen in eine traditionelle Berner Sonntagstracht, kombiniert mit einer goldfarbenen Schürze. Daraus resultiert die Farbkombination des Logos der Schwingfeste 2024: schwarz, weiss und goldgelb. Die Farbtöne stehen ebenfalls für das Wappen der Stadt Burgdorf. Die Ehrendamen repräsentieren den Austragungsort sowie die hiesige Tradition und Kultur.
Die elegant-vornehmen Schürzen wurden übrigens nach den Wünschen des Organisationskomitees eigens für diesen Event von der Trachtenschneiderin Jrene Burkhalter aus Affoltern im Emmental angefertigt, die auch verschiedene Anpassungen an den Trachten der Damen vornahm.

Aufgabenbereiche
Zu den Aufgabenbereichen der Ehrendamen gehören in erster Linie Repräsentationspflichten: Sie begleiten und betreuen die geladenen Gäste und sind bei Reden und beim Festakt anwesend. Zudem überreichen sie den «Bösen» für ihre grossartigen Leistungen nach den kräftezehrenden Duellen die jeweils heiss begehrten Kränze. Sie agieren also auch als Glücksbotinnen und stehen im entscheidenden Moment gemeinsam mit den Sportlern im Rampenlicht. Begegnet man den Ehrendamen auf dem Festgelände und bittet sie um einen Schnappschuss, werden sie einem diesen Wunsch – sofern es ihr Zeitplan erlaubt – wohl kaum abschlagen.

Persönlichkeit und Charisma
Ein freundliches und zuvorkommendes, stilsicheres und selbstbewusstes sowie charmantes und souveränes Auftreten bildet die unentbehrliche Voraussetzung, um die Pflichten als Ehrendame zu erfüllen.
Enthusiasmus und Motivation, Verbundenheit mit Brauchtum und dem Schwing­sport sowie die Bereitschaft, mit grossem Engagement zu einem gelungenen Fest beizutragen, gehören ebenfalls zum Anforderungsprofil.
«Das Amt ist äusserst begehrt», berichtet Mirjam Hugi, welche im Organisationskomitee für die Ehrendamen verantwortlich ist. «Bereits sehr früh trafen unaufgefordert erste Anfragen von Interessentinnen bei uns ein. Eine formelle Ausschreibung war nicht notwendig. Einigen Bewerberinnen mussten wir schweren Herzens sogar eine Absage erteilen.» Seitens des Organisationskomitees wurde gewünscht, dass die Auserwählten eine eigene Tracht besitzen oder eine solche organisieren können.
Die zwölf Frauen, die aus der Region stammen, bringen alle erforderlichen Eigenschaften mit. Während einige bereits über Ehrendamen-Erfahrung verfügen, werden andere zum ersten Mal im Scheinwerferlicht stehen. Die Burgdorferin Lea Gnehm erklärt ihre Motivation mit folgenden Worten: «Meine Faszination für den Schwing­sport und vor allem der grosse Respekt vor den Topathleten veranlassten mich zu meiner Bewerbung. Schon als ich als Mädchen am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest 2013 in Burgdorf den Schlussgang mitverfolgte, fielen mir die hübschen Ehrendamen auf. Es ist eine grosse Ehre, am Geschehen mitzuwirken, die Schwinger bei ihren Leistungen zu begleiten und Teil dieses Anlasses zu sein. Ich bin sehr stolz, an den Schwingfesten 2024 in meiner Heimatstadt als Ehrendame teilzunehmen.» Auch für Alessia Eggimann war das «Eidgenössische» 2013 in der Zähringerstadt, das sie als Besucherin miterlebte, ein prägendes Erlebnis: Es weckte in ihr den Wunsch, einen aktiven Part am Triple 2024 zu übernehmen. Regula Maeder, die grossen Wert auf Traditionen legt, wird an den Schwingfesten 2024 in der Tracht ihrer Grossmutter erscheinen. Bei Ehrendame Aline Haslebacher ist die Vorfreude auf die drei Feste bereits heute riesengross: «Für mich geht ein Mädchentraum in Erfüllung. Ich werde die Tracht mit viel Stolz und Respekt tragen.»


Markus Hofer


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