HEV- Hauptversammlung mit exklusivem Referat

  07.05.2024 Burgdorf, Aktuell, Foto

Die statuarischen Traktanden des Hauseigentümerverbands Burgdorf und Trachselwald wurden vom Präsidenten Christoph Käser zügig abgewickelt. In seinem Jahresbericht erwähnte er die politischen und wirtschaftlichen Ereignisse des vergangenen Jahres, die Einfluss auf den HEV haben. Zudem informierte Christoph Käser über die Entwicklung der Immobilienpreise und Mietkosten, die sich regional unterschiedlich entwickeln. Die 333 anwesenden Mitglieder genehmigten alle Traktanden einstimmig. So war die Bühne schon nach 40 Minuten frei für das Referat von Francesco M. Rappa.

Francesco M. Rappa – Rückblick auf ein Jahr als höchster Berner
Francesco M. Rappa ist nicht nur Präsident des HEV des Kantons Bern, sondern auch Grossratspräsident (GRP)und Präsident des Schwingfest-Triples 2024, das im August auf der Burgdorfer Schützenmatte über die Bühne gehen wird.
Den Schwerpunkt des Referats legte Rappa auf sein Amtsjahr als GRP. Er zeigte sich erfreut, vor Leuten zu reden, die seine Interessen teilen. Das sei deutlich weniger anstrengend als die straffe Führung und Leitung von 160 Alphatieren im Rathaus Bern. Aber bevor er Einblick in sein Amt gebe, wolle er erklären, wie man überhaupt GRP werde. Die erste Hürde nahm Rappa bei der Wahl in den Grossrat (GR). Aus 228 Kandidatinnen und Kandidaten werden jeweils 15 Vertreter/-innen aus dem Emmental gewählt, davon waren 12 bisherige.
Das GR-Präsidium wird jährlich neu besetzt. Nach einer Einarbeitungsphase von zwei Jahren im Vizepräsidium wurde Francesco M. Rappa im Juni 2023 zum GRP gewählt. «Selten in meinem Leben habe ich so tiefe Ehrfurcht gespürt wie in diesem Moment», versicherte der Die-Mitte-Politiker. Francesco M. Rappa ist seit dem Jahr 1897 erst der dritte Präsident, der aus Burgdorf kommt. Dabei zeigte er deutlich, wie ihm die Stadt im Emmental am Herzen liegt. Er wuchs hier auf, besuchte hier die Schulen und begann in der Zähringerstadt vor rund 40 Jahren zu politisieren.
Nach der Wahl von Rappa zum Präsidenten wurden als 1. Vizepräsidentin Dominique Bühler, Grüne, und als 2. Vizepräsidentin Edith Siegenthaler,  SP-JUSO, gewählt. Der Austausch in den vergangenen elf Monaten sei stets konstruktiv gewesen. Doch ihm sei bewusst, so Francesco M. Rappa, dass er und Edith Siegenthaler als Präsidentin des Mieterverbandes des Kantons Bern in Zukunft die Klingen kreuzen würden. Der GRP sei in seiner Funktion zur absoluten politischen Neutralität verpflichtet und habe auch im Rat kein Stimmrecht, ausser die Ja- und Nein-Stimmen halten sich die Waage. Insgesamt konnte er vier Stichentscheide fällen.

Aufgaben eines Grossratspräsidenten
Der GRP beruft viermal pro Jahr die Sessionen ein, bereitet sie vor und leitet die Beratungen. Die Sessionen dauern jeweils acht Tage. Pro Session werden durchschnittlich 100 Geschäfte behandelt. Der zeitliche Aufwand eines GRP beträgt an die 60 Prozent, derjenige eines GR 20 Prozent. Die Beratungen des Grossrats sind öffentlich und können auf der Zuschauertribüne im Rathaus Bern oder auf der Website live verfolgt werden.
Der GRP ist auch Leiter des Büros des GR, also Vorsitzender der Geschäftsleitung. Dieses Büro setzt sich aus den Präsidenten/-innen der ständigen Kommissionen und der jeweiligen Parteien zusammen.
Francesco M. Rappa vertritt den GR innerhalb und ausserhalb des Kantons. Das führte während den vergangenen Monaten zu vielen Highlights. Bis heute hat er rund 90 offizielle Einladungen von Institutionen, Gesellschaften, Vereinen oder zu politischen und kulturellen Veranstaltungen wahrgenommen. Er hat Arbeitsbesuche in Deutschland und Italien gemacht und Botschafter/-innen aus dem Europäischen Raum getroffen. Am 2. Juni 2024 wird Francesco M. Rappa die Session eröffnen und dann die Wahl seiner Nachfolgerin Dominique Bühler leiten. Nach erfolgter Wahl räumt er den «Bock», wie der Platz des GRP genannt wird, und setzt sich wieder als GR in den Saal.

Ausblick auf das Schwingfest-Triple
Eine Zeitsäule am Bahnhof Burgdorf zählt die Sekunden, Minuten, Stunden und Tage bis zum Start dieses Gross­ereignisses.
Der Schwingklub (SK) gehört gleichzeitig zwei sogenannten Gauverbänden an. Darum ist er verpflichtet, im Turnus das Emmentalische und das Oberaargauische Schwingfest zu organisieren, dazu alle paar Jahre das Bernisch-Kantonale Schwingfest. Bei dieser Ausgangslage hat sich der SK mit den beteiligten Verbänden entschieden, alle drei Anlässe im selben Zeitrahmen mit der gleichen Infrastruktur zu stemmen. Alle Anlässe rund um das Sportevent sind öffentlich und kostenlos.
Die Hauptversammlung wurde mit einem gemeinsamen Nachtessen für die HEV-Mitglieder abgerundet.

Helen Käser


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