40-Jahr-Jubiläum der Grünen Burgdorf
19.11.2025 Burgdorf, Politik, Kultur, Burgdorf, GesellschaftJohanna Schlegel begrüsste die Anwesenden der Jubiläumsfeier zum Podium «Anfänge und Visionen». Im Gründungsjahr 1985 nannte sich die Partei «Freie Liste» und politisierte gemeinsam mit der «Vereinigung Parteilose Burgdorf» im Stadtrat. Im Jahr 1987 trennten sie sich von den Parteilosen, um auch auf Kantonsebene kandidieren zu können. Im Jahr 1997 entschieden sie sich für die Bezeichnung «Grüne Freie Liste», ab dem Jahr 2023 «Grüne Burgdorf». Im Stadtrat war die Partei mehrere Jahre mit vier Sitzen vertreten, später mit fünf. Seit 2020 sind die Grünen Burgdorf mit sechs Sitzen die zweitstärkste Partei im Stadtrat. Den ersten Stadtratspräsidenten stellten sie 1990, den ersten Gemeinderat im Jahr 2000. Im Grossrat lösten sich stets Frauen ab.
Geschichten aus dem «grünen Truckli»
Die einzige Vertreterin im Nationalrat war eine der Mitbegründer/-innen der Freien Liste Burgdorf, Verena
Singeisen. Zudem war sie sechs Jahre im Grossrat aktiv. Sie hegte nie politische Ambitionen, landete eher zufällig in der Politik. Sie gab ein Geheimnis preis, das sie fast 40 Jahre gehütet hatte: Trotz Reaktorunglück in Tschernobyl sollte in Graben ein AKW gebaut werden. Eine Motion wollte das verhindern, schien aber chancenlos. Vor der Abstimmung im Grossrat traf Singeisen im Bus einen SVP-Politiker, einen Bauern aus dem Seeland. Sie überhäufte ihn mit Argumenten gegen ein AKW und er hörte zu, ohne etwas zu entgegnen. An der Sitzung gab er diese Argumente wieder und die Motion wurde angenommen. So trug Verena Singeisen indirekt zur Ablehnung des AKWs bei.
Bruno Lehmann machte bereits als junger Mann im Jugendparlament mit, das damals Jugendlichen aus dem Emmental und dem Oberaargau die Möglichkeit für politisches Engagement bot. Er sei eigentlich kein Politiker, sondern eher ein Mensch, der etwas für seine Stadt tun wollte. Darum hat er sich über die Partei als Stadtrat in der Baukommission und der Geschäftsprüfungskommission engagiert.
Tobias Vogel ist seit Sommer 2025 als Grüner Mitglied der Baukommission. Er ist sich bewusst, dass die Umsetzung der Stadtklima-Initiative Zeit braucht. Doch er werde die Verantwortlichen immer wieder an die Vorgaben erinnern, um die Stadt grüner zu machen. «Wie schön wäre doch der Platz zwischen Markthalle, Hallen- und Freibad, wenn dieser entsiegelt würde», so Vogels Vision.
Kulinarisches und Kulturelles
Gemeinsam genossen die Grünen danach Köstlichkeiten der Spanischen Weinhalle. Mit Klezmer-Klängen der Musikgruppe «Bronski Park» verweilten sie beim ungezwungenen Austausch.
Text und Bilder: Helen Käser










