Neues Modell zur Berechnung der Sportförderbeiträge in Burgdorf

  17.09.2025 Burgdorf, Aktuell, Burgdorf, Vereine

Die Stadt Burgdorf unterstützt ortsansässige Vereine mit einem Sportförderbeitrag. Im Mittelpunkt steht die Förderung der Jugendlichen im Sport. Anlässlich einer Informationsveranstaltung wurde von der städtischen Sportkommission ein neues Berechnungsmodell vorgestellt.
Regelmässige sportliche Betätigung kann in vielerlei Hinsicht einen positiven Einfluss auf das Wohlbefinden haben. Egal, ob Eiskunstlauf, Minigolf, Turnen, Tennis oder Unihockey; Bewegung spielt eine entscheidende Rolle für die physische und psychische Gesundheit, insbesondere bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Burgdorf hat rund 70 aktive Sportvereine, davon zwei Drittel mit aktivem Nachwuchs. Viele Vereinsvorstände und Trainer/innen sind ehrenamtlich tätig und dies mit grossem Engagement. Nur selten übersteigen jedoch die Ausgaben die Einnahmen nicht und die meisten Vereine können sich auf lange Sicht nicht nachhaltig weiterentwickeln. Als Folge davon stehen auch zu wenig Ressourcen für die Nachwuchsförderung zur Verfügung. Es fehlt beispielsweise an ausgebildeten Trainern/-innen oder Übungsleitern/-innen. Mit gezielter Sportförderung will Burgdorf diesem Missstand entgegenwirken.

Gerechte Verteilung dank neuem Berechnungsmodell
Damit wirtschaftliche Schwierigkeiten von Vereinen nicht zu Lasten des Nachwuchses gehen, ist eine breit angelegte Sportförderung entscheidend: Sie kann den Vereinen finanzielle Spielräume verschaffen, Talente langfristig binden und die Basisarbeit im Jugendbereich sichern. Deshalb hat die Sportkommission der Stadt Burgdorf vor geraumer Zeit eine Arbeitsgruppe gebildet mit dem Ziel, ein gerechtes und ausgewogenes Berechnungsmodell für Förderbeiträge zu entwickeln. Die Vereine sollen möglichst im gleichen Ausmass unterstützt werden. Im ersten Jahr der Umsetzung (2024) ehielten 20 Burgdorfer Vereine von der Stadt einen Beitrag. An der Informationsveranstaltung hat die Stadt Burgdorf über das überarbeitete Berechnungsmodell aufgeklärt und die Sportvereine zum Meinungsaustausch eingeladen.

Förderbeiträge müssen vom Verein beantragt werden
Michael Ritter ist seit Januar 2025 als Gemeinderat für das Ressort Bildung zuständig. Ihm liegt der Austausch mit den Sportvereinen am Herzen: «Ich habe mir vorgenommen, jeden Monat einen Verein zu besuchen.» Kontakte mit den Sportvereinen pflegen will auch die Arbeitsgruppe unter der Leitung von Karin Schaad und Madeleine Kunz. Die beiden Frauen versprechen: «Beim Ausfüllen des Antrags für Sportförderung stehen wir den Vereinen gerne zur Seite, falls Fragen auftauchen.» Gut zu wissen: Förderbeiträge müssen von den Vereinen beantragt werden. Das entsprechende Formular findet sich auf der Website der Stadt Burgdorf («Beitragsgesuch Sportanlässe»). Zur Unterstützung der Vereinsadministration wird ein Grundbeitrag ausbezahlt. Bei bis zu 50 Vereinsmitgliedern beläuft sich der Grundbeitrag auf 200 Franken. Bei 51 bis 200 Mitgliedern auf 400 Franken und bei mehr als 200 Mitgliedern auf 600 Franken. Im überarbeiteten Gesuch trägt der Verein die korrekten Angaben zu den Juniorinnen, Junioren (U21) und den Infrastrukturkosten ein. Dabei wird unterschieden, ob städtische Infrastruktur wie zum Beispiel eine Sporthalle gebraucht wird oder ob der Verein Eis, Wasser, Wald oder Rasen auf Stadtgebiet nutzt. Ein ausgewogenes Berechnungsmodell ermittelt den Sportförderbeitrag, der sich aus dem Grundbeitrag und den Infrastrukturkosten zusammensetzt. Die Zahlen werden durch die Sportbeauftragte geprüft. Bei umstrittenen Sportarten entscheidet die Sportkommission über eine Förderung. Ausbezahlt werden die Beiträge durch die Bildungsdirektion.
Unabhängig von den jährlichen Förderbeiträgen haben Sportvereine jederzeit die Möglichkeit, ein Gesuch für einmalige Projekte wie Turniere, Wettkämpfe und so weiter einzureichen. Daneben gibt es für kantonalbernische Vereine auch Unterstützungsmöglichkeiten durch den Sportfonds (beispielsweise für neue Mannschaftsbekleidung). Für hohe Vereinsjubiläen (ab 100 Jahren) kann beim Lotteriefonds ein Gesuch für einen Pauschalbeitrag von 1000 Franken gestellt werden.
Im Anschluss an die Informationsveranstaltung offerierte die Stadt Burgdorf den anwesenden Vereinsvertretern/-innen ein Apéro und es blieb Zeit für Gespräche mit den zuständigen Personen aus der Sportkommission, der Verwaltung und der Politik.

Text und Bild: Petra Schmid


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