Räumliches Entwicklungskonzept für Bätterkinden
21.10.2025 BätterkindenIm Rahmen der Ortsplanungsrevision erarbeitete die Gemeinde Bätterkinden ein Räumliches Entwicklungskonzept (REK). Damit werden die strategischen Ziele der räumlichen Entwicklung festgehalten. Die Bevölkerung wurde am Montag, 20. Oktober 2025, an einer öffentlichen Veranstaltung informiert. Bis am 22. November 2025 findet eine Vernehmlassung statt. Bei diesem Verfahren hat die Bevölkerung die Möglichkeit, sich zum REK zu äussern, bevor der Gemeinderat dieses beschliesst.
Ortsplanungsrevision stellt Weichen für die Zukunft
Das Interesse der Bevölkerung am REK war gross und der Saal bis auf den letzten Platz gefüllt. Gemeindepräsident Peter Kuhnert begrüsste die Gäste.
Leif Althaus, Ressortvorsteher Hochbau, erklärte, dass eine Überprüfung und Aktualisierung der geltenden Ortsplanung rund alle 15 Jahre nötig sei. Dazu gehören Anpassungen aufgrund der übergeordneten Gesetzgebung und des kantonalen Richtplans. Gleichzeitig berücksichtigt die Gemeinde die Bedürfnisse für die Siedlungsentwicklung der kommenden 15 Jahre. Sie schafft optimale räumliche und planerische Voraussetzungen für eine nachhaltige Entwicklung. Dabei berücksichtigt sie den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandel. Das REK bildet eine strategische Grundlage.
Die Ortsplanungsrevision erfolgt in mehreren Schritten. Zur Beschaffung der Grundlagen wurden Interviews mit verschiedenen Interessengruppen sowie Informationsanlässe mit Gewerbe- und Landwirtschaftsvertretenden durchgeführt. Anschliessend befasste sich der Gemeinderat in einer Klausur eingehend mit dem REK. Nach dem Vernehmlassungsverfahren entsteht 2026 ein Entwurf der Ortsplanungsrevision, der 2027 zur Mitwirkung und Vorprüfung aufgelegt und im Jahr 2029 abgeschlossen werden soll.
Wichtige Rahmenbedingungen für die Ortsplanungsrevision
In Bätterkinden sind in Wohn- und Mischzonen noch Bauzonenreserven von rund sechs Hektaren vorhanden. Das bedeutet, dass Neueinzonungen zu Wohnzwecken gemäss kantonalen Vorgaben nicht möglich sind. In Arbeitszonen verbleiben nur wenige Bauzonenreserven. Erweiterungen für bestehende Betriebe sind in begrenztem Rahmen möglich, Neueinzonungen zu Arbeitszwecken jedoch nur in ÖV-erschlossenen Gebieten.
Zielsetzung für räumliche Entwicklung
Für das beauftragte Planungsbüro «georegio» vertiefte Benedikt Roessler die Prozesse der räumlichen Entwicklung. Die Gemeinde rechne mit einem moderaten Bevölkerungswachstum von 10 Prozent in 15 Jahren. Der Fokus für den Bau von Wohnraum liege auf bestehenden Bauzonen und verbleibenden Reserven mit öV-Erschliessung. Zwischen den Ortsteilen und zu den Nachbargemeinden sollen durchgängige und attraktive Fuss- und Veloverbindungen gewährleistet und verbessert werden. Die Wohnqualität soll erhalten und der Dorfkern als Aufenthaltsort und Treffpunkt sichtbar werden. Das REK will Naherholungsgebiete stärken und eine funktionierende Landwirtschaft ermöglichen.
Roessler erklärte anhand von Landkarten, was die Planung für die verschiedenen Ortsteile vorsieht. Entwickelt und verdichtet wird somit «Im Grund», im «Zentrum» und auf dem Gemeindeland «Holzrüti», wobei die Überbauung «Im Grund» in einem separaten Verfahren gestützt auf die letzte Ortsplanung behandelt wird. Umstrukturierungspläne bestehen für die Gebiete beim Bahnhof, bei der Mühle und bei der Forellenzucht. Der Bahnhof mit dem historischen Dorfbereich soll sein Gesicht bewahren. Durch gezielte Massnahmen ist auch dort eine Entwicklung hin zu mehr Aufenthaltsqualität möglich. In den Wohnquartieren wird verdichtet und erneuert. In der nächsten Phase überprüft die Ortsplanungskommission die Bau- und Zonenvorschriften, die Reduktion der Grenzabstände, die haushälterische Baulandnutzung bei Überbauungen und die Einzonung bebauter Grundstücke in der angrenzenden Landwirtschaftszone.
Die Wahrung der Emme als wichtiges Naherholungsgebiet erfolgt unabhängig von der Ortsplanung. Ökologische Vorgaben haben beim Gemeinderat auch im Siedlungsgebiet grosse Bedeutung.
Konstruktiver Dialog
Im Plenum beantworteten Mitglieder des Gemeinderats und der Ortsplanungskommission Fragen der Einwohner/innen von Bätterkinden. Für den persönlichen Austausch blieb bei einem gemeinsamen Apéro genügend Zeit.
Text und Bild: Helen Käser

