Verleihung des Sozialpreises 2025

  12.11.2025 Burgdorf, Burgdorf, Gesellschaft

Zur Verleihung des Sozialpreises 2025 trafen sich Nominierte, Vertretende der Sozialdirektion, Sozialkommissionsmitglieder und Gäste im grossen Saal des Restaurants Stadthaus. Manfred Schaffer, Präsident der Sozialkommission, äusserte seine Betroffenheit über den Unfalltod des Kommissionsmitglieds Christoph Lengacher. Die Anwesenden gedachten seiner in einer Schweigeminute.
Elias Maier, Gemeinderat Ressort Soziales, äusserte sich dankbar gegenüber den Mitarbeitenden der Sozial­direktion, die täglich mit individuellen Schicksalen konfrontiert werden. Er bedankte sich bei Andreas von Wartburg für die kompetente Leitung der Sozialdirektion. Von Wartburg geht im Jahr 2026 in Rente. Seine Nachfolge übernimmt Daniel Frei, der als Bereichsleiter der Sozialhilfe die beruflichen Herausforderungen kennt.

Fünf Burgdorfer Nominierte im Rennen
Einen wichtigen Anteil an der Sozial­arbeit leiste die Bevölkerung von Burgdorf, erklärte Gemeinderat Elias Maier. Jeder Einsatz im Sozialbereich sei wertvoll und verdiene Anerkennung. Mit besonderen sozialen Leistungen überzeugten die fünf für den Sozialpreis 2025 Nominierten. An wen würde die Auszeichnung gehen? An das Restaurant zur alten Post, die BewegungPlus, das Pneuhaus Studer, den Besuchs- und Begleitdienst SRK oder die Burgdorfer Weihnachts-Chrömli-Bäckerinnen? Nach der Nominierung durch die Sozialkommission entschied der Gemeinderat. Zudem verlieh er zum ersten Mal einen zusätzlichen Preis für spezielles soziales Engagement.

Spezialpreis für Heinz Begré, Sozialpreis für den Besuchs- und Begleitdienst des SRK
Der Spezialpreis ging an Heinz Begré. In einer Laudatio sprach sein ehemaliger Schüler, Gemeinderat Michael Ritter, über Begrés besondere Leistungen. Dieser unterrichtete an verschiedenen Schulen, ab 1998 an der Oberstufe Gsteighof. Er stand dieser zahlreiche Jahre als Schulleiter vor und initiierte Leuchtturmprojekte, die noch heute Bestand haben. Für die letzten Berufsjahre wollte er als Lehrer zurück in die Schulklasse. Dann kam der Krieg in der Ukraine. Viele Menschen, insbesondere Frauen und Kinder, flüchteten in die Schweiz. Burgdorf stellte leeren Wohnraum zur Verfügung. Innerhalb kurzer Zeit wollten 140 Kinder unterrichtet werden. Die Situation nach Corona und der Lehrpersonenmangel waren bereits grosse Herausforderungen für die Volksschule. Heinz Begré rettete die Situation. Er organisierte Unterrichtsräume in der ganzen Stadt und stellte 31 Lehrpersonen an, darunter 17 aus der Ukraine. Für diesen Einsatz wurde Begré geehrt.
Mit einem Preisgeld von 8000 Franken würdigt die Stadt jeweils ein über längere Zeit geleistetes, besonderes freiwilliges oder ehrenamtliches soziales Engagement. Das Preisgeld ging dieses Jahr an den Besuchs- und Begleitdienst SRK. Barbara Lüthi-Kohler (Mitglied Sozialkommission) erklärte in ihrer Laudatio die Aufgaben des Besuchs- und Begleitdienstes SRK Emmental. Freiwillige besuchen allein lebende Menschen, leisten ihnen Gesellschaft, begleiten sie auf Spaziergängen, zum Einkaufen oder zu einem Termin. Sie lesen vor, unterhalten sich oder hören einfach zu. Dieses Angebot bringt nicht nur den einsamen Menschen Lichtmomente, sondern bedeutet auch für Besuchende eine Bereicherung. Maria Widmer, Leiterin des Besuchs- und Begleitdienstes SRK, dankte für das  grosszügige Zeichen der Wertschätzung, das sie mit einem Dankesfest an die Freiwilligen weitergeben werde. Zudem solle in die Weiterentwicklung der Angebote investiert werden.
Nach der offiziellen Preisverleihung genossen die Anwesenden ein gemeinsames Apéro.

Text und Bilder: Helen Käser

 


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