Startups inspirieren die Regionalkonferenz

  17.09.2025 Aktuell, Wirtschaft, Hasle bei Burgdorf, Gesellschaft

Mitglieder der Regionalkonferenz Emmental und des Handels- und Industrievereins (HIV) Emmental trafen sich vergangene Woche im Gewerbepark Dicki in Hasle bei Burgdorf. Dort sind rund dreissig Unternehmen ansässig. Dieses pionierhafte und inspirierende Umfeld gab Anlass dazu, fördernde und hemmende Faktoren für die Start-
up-Kultur zu beleuchten.
Markus Vögeli, Präsident des HIV des Kantons Bern (Sektion Emmental), begrüsste die Gäste in einer Werkhalle der Firma Buri. Nach einer kurzen Einführung ins Thema «Startup» moderierte Andreas Wyss, Präsident der Regionalkonferenz Emmental, den Abend.

Startups fördern und unterstützen
Als erster Referent informierte Lorenz Probst, Co-Leiter Entrepreneurship Office der Berner Fachhochschule (bfh), wie in der bfh eine erfolgreiche Start­up-Landschaft gefördert wird. Aktuell laufen 682 Forschungsprojekte, bei denen knapp 8000 Studierende involviert sind. Einerseits unterstützt die bfh Studierende der Hochschule, andererseits hilft sie auch Startups und KMU. Probst äusserte sich überzeugt davon, dass unternehmerische Skills schon auf Sekundarniveau II trainiert werden sollten.
Um ein neues Unternehmen zu gründen, seien analytisches Denken, Kreativität und Leadership wichtige Voraussetzungen. Diese würden zur Innovation führen, der Grundlage, um Mehrwert zu schaffen und den Markt zu verändern. Ein Unternehmen aufzubauen bedeutet auch, mit Unsicherheiten leben zu können, aus Fehlern zu lernen. Wertvoll ist zudem der Austausch mit anderen Jungunternehmen. Bedauerlicherweise entfallen nur ungefähr 0,4 Prozent aller Neugründungen im Kanton Bern aufs Emmental. Doch vier Fünftel davon bleiben erfolgreich, mehr als der Gesamtdurchschnitt aller Startups. Zu den wichtigsten Rahmenbedingungen gehört eine digitale Infrastruktur.
Die Förderung von Innovation, konkret die Unterstützung von Startups, hat sich das Unternehmen Moser-Baer in Sumiswald auf die Fahne geschrieben. Deren CEO, Reto Reist, ist überzeugt, dass das Emmental klare Vorteile wie die Kostenbasis, die regionale Markenstärke und ein enges soziales Netzwerk zu bieten hat. Faktoren wie Infrastruktur, Fachkräftemangel und die Finanzierung wirken sich eher nachteilig aus. Aus diesen Gründen nimmt die Moser-Baer AG gerne Ideen aus der Region auf. Sie stärkt damit die eigene Innovationskultur und bekommt Zugang zu neuen Märkten. Nicht jedes unterstützte Jung­unternehmen sei erfolgreich, mehrheitlich seien die Erfahrungen jedoch positiv.
Innovations-Coaching für Berner KMU und Startups bietet Roger Neuenschwander, CEO be-advanced AG Bern. Be-advanced bietet Beratungen an (die ersten 48 Stunden kostenlos) und engagiert sich in der Weiterentwicklung von KMU durch die Stärkung der Nachhaltigkeit, dem Schaffen von Wettbewerbsvorteilen, der Zukunftsgestaltung durch Digitalisierung und dem Erobern neuer Märkte. Bei einem Startup-Programm begleitet be-advanced von der Geschäfts-
idee bis zur Skalierung.
Für die Standortförderung des Kantons Bern stellte Ralf Müssig, Projektleiter berninvest, ein Förderinstrument des Amts für Wirtschaft vor. Dieses unterstützt Startups und KMU beim Einholen von Bewilligungen, sucht Lösungen zur Beschleunigung von Projekten und berät in allen Bereichen, welche die Innovation vorantreiben.

Vier Emmentaler Startups stellten sich vor
Vier innovative junge Menschen stellten in wenigen Sätzen ihre Startups vor. Danach bot sich den Gästen die Möglichkeit, persönlich mit den Verantwortlichen ins Gespräch zu kommen. Die Leserschaft kann sich online ein detaillierteres Bild der einzelnen Unternehmen machen.
Green-Y Energy AG (Hasle b. B.) hat einen nachhaltigen Energiespeicher und ölfreie Kompressoren für industrielle Prozesse entwickelt. Dominique Brüngger erklärte, dass sich damit nicht nur die Emissionen reduzieren und die Nachhaltigkeit steigern liessen, sondern ihr Produkt auch die Energiekosten senke.
Die Yuon Control AG (Oberburg) entwickelt innovative Lösungen, um thermische Netze optimal zu betreiben. Damit lassen sich Betriebskosten des Wärmenetzes deutlich reduzieren.
Renato Schär stellte die SayNode Operations AG (Burgdorf) vor. Die Firma ist eines der führenden Blockchain-Entwicklungsunternehmen der Schweiz mit Schwerpunkt auf der Entwicklung mobiler Apps.
Die Agrarpiloten GmbH unterstützt Landwirte durch den Einsatz von Drohnen. David Aebi nannte Beispiele von Drohneneinsätzen wie das Bespritzen von Feldern und Weinbergen und das Erkennen von Borkenkäferbefall im Wald.
Der äusserst informative Herbstanlass wurde mit einem reichhaltigen Apéro abgerundet.

Text und Bilder: Helen Käser


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