Umzug für die, die am Rande der Gesellschaft wohnen
14.06.2025 Burgdorf, Burgdorf, GesellschaftAnlässlich einer kurzen, informativen Medienorientierung am vergangenen Donnerstag begrüsste Gemeinderat Elias Maier, Ressort Soziales, neben Medienvertretenden, Vertretenden des Quartiervereins und der Sozialkommission auch Martin Blunschi, Sozialarbeiter CONTACT Mobil, sowie Marcel Dalbert, Präsident und Vertreter des Vereins CheckPunkt. Ebenfalls anwesend war Andreas von Wartburg, Leiter der Sozialdirektion.
Etliche der Anwesenden erinnerten sich an die Zeit, als die Menschen am Rande der Gesellschaft sich als lose Gruppe regelmässig auf der Rampe der alten Butterzentrale aufhielten; dies nicht immer zur Freude der Anwohnenden. Sie waren weder vor heisser Sonne noch vor Kälte geschützt. Martin Blunschi, Sozialarbeiter von CONTACT Mobil, besuchte die Gruppe in Burgdorf längere Zeit regelmässig und hat sie auch auf dem langen Weg bis zur Vereinsgründung begleitet. Im Juni 2019 lud der Verein CheckPunkt zur Eröffnung des Vereinslokals in die ihm zur Verfügung gestellte Garage in der alten Butterzentrale ein. Die Freude war allseits sehr gross, doch schon damals war klar, dass es keine dauerhafte Lösung sein konnte. Nun ist es soweit, dass die alte Butterzentrale abgerissen wird, um einer neuen Wohnsiedlung für Burgdorfer Familien und Dienstleistungsbetriebe Platz zu machen. Elias Maier betonte, dass es dem Burgdorfer Gemeinderat ein grosses Anliegen gewesen sei, eine gute Nachfolgelösung für den Verein CheckPunkt zu finden.
Die «Villa CheckPunkt» ist bezugsbereit
Ein altes, stadteigenes und leer stehendes Haus an der Wynigenstrasse 14 wird nun die neue Heimat der CheckPunkt-Gemeinschaft sein. Über zwanzig Personen werden in Zukunft dort ein- und ausgehen. Die Hälfte des Hauses soll für sie ein geschützter Ort sein und bietet ganz sicher wesentlich bessere Voraussetzungen als bis anhin, wie geheizte Räume im Winter, warmes Wasser, eine Kochgelegenheit und vieles mehr. Vereinspräsident Marcel Dalbert und seine Vereinsmitglieder freuen sich sehr darüber, dass für den Verein eine so gute, hoffentlich dauerhafte Lösung gefunden werden konnte. Er sieht jedoch auch die grosse Verantwortung, dass zum neuen Ort Sorge getragen wird. Deshalb ist auch ganz klar, dass die wichtigsten Regeln, die sich der Verein selbst gestellt hat, sehr gut eingehalten werden müssen. Es dürfen keine harten Drogen im Umlauf sein, es sind weder physische noch psychische Gewalt und auch keine Übernachtungen im Haus erlaubt. Jeder und jede hat sich an die festgesetzten Regeln zu halten. Wer sie nicht einhält, soll ermahnt werden und bei weiteren Verstössen kann ein Hausverbot die Folge sein. Martin Blunschi sieht den Umzug optimistisch und erhofft sich, dass der Verein die Herausforderungen mit der Begleitung von CONTACT Mobil und der Stadt Burgdorf meistern wird.
Elias Maier setzte den Schlusspunkt mit den Worten: «Die Sozialdirektion der Stadt Burgdorf unterstützt den Verein mit dieser Liegenschaft, indem sie die Mietkosten in der Höhe von 8000 Franken übernimmt. Der Verein beteiligt sich an den Nebenkosten.» Es entspreche dem sozialpolitischen Engagement der Stadt Burgdorf und auch deren Haltung, dort zu helfen, wo Hilfe gebraucht werde. Der Dank gebühre allen, die sich engagiert haben, um ein gutes Resultat zu erzielen. Wenn es weiterhin so gut funktioniere, könne der Verein auch in Zukunft auf die Unterstützung der Stadt Burgdorf zählen.
Text und Bild: Rosmarie Stalder