Wie Verwaltungsratspräsident Kurt Nüesch ausführte, war das Berichtsjahr 2010 der Emmentaler Schaukäserei AG (ESK) geprägt von der Umsetzung der Massnahmen zur raschen Verbesserung der Wirtschaftlichkeit des Unternehmens. Nachdem bereits im Vorjahr wichtige Schritte eingeleitet und umgesetzt worden waren, ist der Prozess angesichts des dringenden Handlungsbedarfes mit hoher Priorität und konsequent weitergeführt worden.

Die grossen Anstrengungen zeigen nun auch Erfolg: Im Berichtsjahr erzielte die Emmentaler Schaukäserei AG wieder ein Ergebnis mit Gewinn. Mit einem Cash Flow von rund CHF 600‘000 konnte das angestrebte Ziel vollumfänglich erreicht werden. Die Massnahmen waren grossenteils auf das Kosten-/Nutzenverhältnis und die Reduktion der Kosten ausgerichtet. Als Folge davon mussten verschiedene Aktivitäten reduziert oder sogar eingestellt werden, oder es waren Anpassungen beim Preis-/Leistungsverhältnis notwendig. Dabei musste leider auch in Kauf genommen werden, dass die Besucherzahlen zurückgingen und in verschiedenen Geschäftsfeldern bedeutende Umsatzeinbussen zu verzeichnen waren.

Nach der Umsetzung der Massnahmen auf der Kostenseite soll im Jahr 2011 der Fokus verstärkt wieder auf die Steigerung der Besucherzahlen und des Umsatzes gelegt werden, ohne dabei aber den Weg des konsequenten Kostenmanagements zu verlassen. Die auf 2010 eingeführte, detaillierte Spartenrechnung ermöglicht ein systematisches monatliches Controlling und garantiert die konsequente Überwachung der wirtschaftlichen Entwicklung.

Die ESK soll weiterhin verstärkt auf den Tourismus und die Besucher ausgerichtet werden. Die Geschäftsfelder, die das touristische Angebot bilden, sind entsprechend zu fördern und weiter auszubauen. Der Schaubetrieb und die Tatsache, dass die ESK täglich Geburtsort des echten Emmentalers AOC ist, bleiben dabei die zentralen Elemente der Strategie. Die Produktion von Käse- und Milchprodukten wird im Rahmen dieser Ausrichtung optimiert. Weiter ist die ESK nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen zu führen. Die erforderlichen Abschreibungen wie auch die Mittel für die Weiterentwicklung sind aus dem Unternehmen zu erwirtschaften.



Nach ungenügenden Vorjahren, die das Unternehmen finanziell zunehmend belastet haben, darf diese erfreuliche Entwicklung als wichtiger Schritt in eine gesicherte und erfolgreiche Zukunft bezeichnet werden. Nur mit gesunden Finanzen ist die Emmentaler Schaukäserei in der Lage, ihren Auftrag als Schaufenster für den Emmentaler Käse und die schweizerische Milch- und Käsewirtschaft insgesamt wie auch als wichtige touristische Attraktion im Emmental zu erfüllen.

Der zum Ende des Berichtsjahres neu gestaltete Auftritt der Emmentaler Schaukäserei und die verschiedenen weiteren eingeleiteten Massnahmen, Partnerschaften und neuen Angebote, die vom Geschäftsleiter Adrian Zehnder vorgestellt wurden, bilden dazu eine wichtige Grundlage. Die ersten Ergebnisse geben Anlass zu Optimismus. Eine grosse Belastung stellt demgegenüber die momentan äusserst unerfreuliche Lage beim Emmentaler AOC Käse dar. Die Emmentaler Schaukäserei ist dadurch zwischen den massiven Druck auf den Erlös für den von ihr produzierten Emmentaler Käse und die Erwartungen der Milchproduzenten geraten. Gemäss Kurt Nüesch ist vorgesehen, in den nächsten Wochen zusammen mit den Milchproduzenten und weiteren Kreisen die schwierige Lage zu erörtern und nach gemeinsamen Lösungen im Hinblick auf das nächste Jahr zu suchen.

An der Generalversammlung wurde Thomas Rychen als Verwaltungsrat verabschiedet. Er war als Finanzfachmann und Vertreter der Ersparniskasse Affoltern i.E. im Verwaltungsrat. Kurt Nüesch würdigte die wertvolle Arbeit von Thomas Rychen und seinen grossen Einsatz für die Emmentaler Schaukäserei. Der freigewordene Sitz im Verwaltungsrat bleibt vorläufig vakant und soll bei nächster Gelegenheit wieder mit einer kompetenten Persönlichkeit besetzt werden.

Musikalisch umrahmt wurde die Generalversammlung vom Trio Peter Fuhrimann.\n