Derby der Nerven

  17.09.2012 Aktuell, Burgdorf, Sport, Unihockey

Die erste Anreise der Saison. Eine Reise in eine noch unbekannte Saison. Wird alles stimmen? Werde ich das Gefühl für den Stock haben? Werden die Taktiken des Trainers auch funktionieren? Fragen, welche sich die Spielerinnen der Capitals und der Wizards wohl stellen mussten. Ein Start in die neue Saison war für beide Teams wichtig und es begann also mit einem Derby.

Die Zauberinnen aus dem Emmental schienen den besseren Tritt in die Saison gefunden zu haben und konnten die ersten Minuten mehr Druck aufbauen als die Hauptstädterinnen. Dies
änderte sich langsam aber stetig. Doch wurden die Caps gleich für eine der ersten offensiven Aktionen bestraft. Bei einem wunderschönen Passspiel konnte Ela Piotrowska in der achten
Minute die Tschechische Nationalspielerin Hanka Lacková vor dem Tor anspielen, welche den Ball gekonnt ins Lattenkreuz wirbelte. Die Hauptstädterinnen waren nun ein wenig
verunsichert. Die Wizards drückten nun gegen das Tor und hielten den Druck hoch, doch mussten sie zu viele individuelle Fehler in den eigenen Reihen erkennen, sodass sie den
Bernerinnen die Chance geben wieder ins Geschehen einzugreifen. So konnten in der zwölften Minute auch die Stadtbernerinnen jubeln. Laura Marendaz konnte den Ball durch
einen Ablenker an der Pierina Beroggi, der Torhüterin der Wizards, vorbei bringen. Da weder Beroggi noch Fabienne Aebi bezwungen werden konnten, ging das erste Drittel mit 1:1 zu
Ende.  

Im zweiten Drittel sah man, wie Simon Brechbühler, Headcoach der Emmentalerinnen, sein Team nach vorne pushte. Immer wieder hörte man ihn aufschreien und sein Team auffordern
mehr zu machen. Seine Spielerinnen schienen ihm zu gehorchen und die Burgdorferinnen drückten auf das Tor. In der zehnten Minute war es dann der Captain der Wizards, Sara
Cattaneo, welche die Führung wieder herstellen konnte. Sie konnte den Ball, den sie von Rahel Kaltenrieder erhielt, direkt ins Tor befördern und erwischte Aebi auf dem falschen
Fuss. Kam jetzt also die Ruhe ins Spiel der Zauberinnen? Fehlanzeige. Die Stadtbernerinnen kamen mehr und mehr zu Chancen, konnten diese aber nicht verwerten, auch nicht, als das
Tor offen war. Aber in dieser Phase traf auch wieder Cattaneo aus dem Slot auf Zuspiel von Kaltenrieder zum 3:1. 

Im letzten Drittel meldeten sich dann die Stadtbernerinnen zurück. Mit dem 2:3 wiederum durch Marendaz, welche im Konter alle Gegnerinnen gekonnt stehen liess, war das Spiel wieder offen.  Die Schwedin Sophia Molin, welche in der letzten Saison noch beim Kantonsrivalen spielte, war nun ein Schlüsselstein im Spiel der Hauptstädterinnen. Doch in der elften dann der Schock. Molin konnte nicht mehr aufstehen, sie stolperte über den Stock von Kaltenrieder und fiel für den Rest des Spieles aus. Das Spiel blieb eng, aber man merkte, dass die Schwedin den Städterinnen irgendwie fehlte und so kamen sie nicht mehr zum erhofften Ausgleich, sondern mussten in der letzten Minute noch das Tor von Piotrowska auf Zuspiel von der Lettin Isjomina hinnehmen.

Zu wenig Körpereinsatz zu viel Nervosität
Die Bilanz nach dem Spiel dann auch auf beiden Seiten nicht überwältigend aus. Während MVP der Caps Vera Schürch das Problem ihres eigenen Teams in der Kaltblütigkeit sah und an der fehlenden Erfahrung, sahen MVP der Wizards Kaltenrieder und Trainer Brechbühler noch ein Problem bei der Nervosität, welche die Emmentalerinnen aufzeigten, und forderten noch mehr Körpereinsatz von den eigenen Leuten.

zvg
 




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