Die Waldgenossenschaft Wynigen verabschiedete ihren Förster

  08.12.2015 Aktuell, Wynigen, Wirtschaft, Gesellschaft

Wer geniesst sie nicht, die erholsamen Spaziergänge zur Entspannung und Erholung im Wald, zu welcher Jahreszeit auch immer, und freut sich darüber, dass die vielen Waldwege so gepflegt und gut begehbar sind. Dass dem so ist, kommt nicht von ungefähr, wie Hans-Urs Kohler, der Präsident der Waldgenossenschaft Wynigen, an deren Hauptversammlung im Jahresrückblick in Erinnerung ruft. Der Unterhalt der Waldwege ist mit recht viel Arbeit und zum Teil auch mit grossen finanziellen Kosten verbunden und liegt ganz in der Pflicht der Waldbesitzer. Anlässlich einer alljährlichen Begehung wird eine Bestandesaufnahme gemacht, was erledigt werden muss. Es gibt immer zu tun, seien es Instandstellungen nach Wasserschäden oder nach Erdrutschen infolge von starken Gewittern usw. Der Wegchef der Genossenschaft kann bestätigen, dass sich die Waldwege in ihrem Zuständigkeitsbereich allgemein in einem guten Zustand befänden. Die Waldwirtschaft betreffend steht den Waldbesitzern der jeweils eingesetzte Förster zur Seite. Bis zum 1. Mai 2015 war dies 36 Jahre lang Matthias Kobel. Der Präsident bedankt sich im Namen der Mitglieder für seine jahrelange kompetente Unterstützung und Beratung, überreicht ihm ein Abschiedspräsent und wünscht ihm alles Gute im Ruhestand. Matthias Kobel seinerseits bedankt sich für die langjährige gute und interessante Zusammenarbeit.

Ebenfalls anwesend ist der neu eingesetzte, aus Biel stammende Amtsinhaber Nicolas Greusing. Der ausgebildete Forstwart und Baumschneidespezialist gibt seiner Freude Ausdruck, dass er auf den 1. Oktober als frisch diplomierter Förster das Revier von Matthias Kobel und noch einiges mehr dazu übernehmen konnte. Insgesamt wird Nicolas Greusing rund 2000 ha Waldfläche betreuen. Er hofft auf eine gute Zusammenarbeit und orientiert die anwesenden Waldbesitzer über die momentane Holzmarktsituation. Auch im Vorstandsgremium gibt es eine Rochade. Hans-Urs Kohler stellt sein Amt als Präsident zur Verfügung und die Versammlung wählt Werner Christen zu seinem Nachfolger.

Jedermann hat Kenntnis davon, dass es ganz kleine unscheinbare und stille Waldarbeiter gibt, die man fast nicht sieht, deren Bedeutung jedoch unbestritten gross ist. Es sind die Waldklammern/Waldameisen. Hans-Rudolf Schaller hat es sich zur Aufgabe gemacht, sich für deren Lebensraum zu engagieren und einzusetzen. In einem interessanten kurzen Referat zeigt er die wichtigsten Punkte auf. Einer davon ist derjenige, dass durch den Rückgang dieser kleinen Lebewesen, deren Bestand sich in den letzten 40 Jahren um ca. 80 Prozent verringert haben soll, die Zeckenplage bedeutend zugenommen hat. Waldameisen wie Zecken wohnen praktisch am selben Ort, im feuchten Niederholz. Der Menüplan der Ersteren besteht zum grössten Teil aus Ungeziefer, dazu gehören die Zecken, die sie in ihre Nester tragen und verzehren. Auch sind sie massgeblich beteiligt an der Pflege der Honigläuse. Fazit: ohne Honigläuse gäbe es keinen Waldhonig. Er ruft die Waldbesitzer auf, den Waldameisen ihren Lebensraum zu belassen und sie zu schützen, indem sie die Stellen markieren, damit ihnen nichts geschieht.

Rosmarie Stalder 


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