Hommage an eine Mieterin

  03.01.2017 Aktuell, Burgdorf, Gesellschaft

Im September des vergangenen Jahres starb Trudi Jost im Alter von 97 Jahren. Während 71 Jahren wohnte diese Frau in der linken Parterrewohnung am Strandweg 25 in Burgdorf. Alfred Winkler von der Wohnbaugenossenschaft Meisenweg verspürte den Wunsch, Trudi Jost spezielle Ehre zukommen zu lassen. Mit Unterstützung von Sonja und Heinz Leibundgut lud er das Quartier zu einem Neujahrsapéro in besagter Wohnung ein.

Kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges, im September 1945, bezog das junge Ehepaar Trudi und Willy Jost diese Wohnung im neu erstellten Mehrfamilienhaus. Sie fühlten sich später auch mit ihren Kindern wohl am Strandweg und stellten keine grossen Ansprüche an einen Wohnkomfort, auch nach vielen Jahren nicht. Als ihr Ehemann starb, blieb Trudi weiter hier wohnen, bis sie im hohen Alter nach einem einwöchigen Spitalaufenthalt für immer einschlief. Die Familie trug während sieben Jahrzehnten stets Sorge zu ihrem persönlichen Stück Heimat und darum ist es ein gemütlicher, aber einfacher Ort geblieben, der einen ganz speziellen Charme ausstrahlt. Ein Steinguttrog und ein altes Küchenbuffet, beige gemusterte Tapeten, Holzriemenböden und Aufputzrohre erinnern an vergangene Zeiten.Die Wohnbaugenossenschaft Meisenweg in Burgdorf wird diese Wohnung ab 9. Januar renovieren, wollte der Quartierbevölkerung jedoch Einblick in die Anfänge dieses Hauses gewähren. In dieser speziellen Atmosphäre stellte Alfred Winkler 182 farbige Fotos zum Thema «Burgdorf» aus. Auf alten Tapeten, wo Bilder und Möbel Spuren hinterliessen, zeigen gelungene Fotos den Ort, den Josts liebten. Die verschiedenen Quartiere, imposanten Gebäude und prächtigen Naturkulissen sind auf eindrücklichen Bildern ausgestellt.

Die Quartierbewohner zeigten reges Interesse und genossen diesen speziellen Anlass.

Helen Käser


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