Melodien aus der Feder von William Paris Chambers, Jean Sibelius, Edvard Grieg oder Curt Larsson, um nur einige zu nennen, faszinierten das Publikum an zwei Konzertabenden. Die musikalische Sprache im «Northwind-Marsch», in «Solveigs Lied» oder der sinfonischen Dichtung «Finlandia» berührte die Herzen der Zuhörer.

Seele des Nordens
Im Mittelpunkt der Konzerte standen Melodien aus der nordischen Sagenwelt. Die Hymnen an die Natur, ernst und feierlich, erinnerten an die Einsamkeit finnischer Wälder und die
stille Schönheit ihrer tausend Seen. Nordische Tanzweisen und versonnene lyrische Lieder erklangen in leuchtendem instrumentalem Gewand, und diese Ausdrucksmusik war es, die begeisterte und zum Träumen einlud.

Die Melodien spiegelten die «Seele des Nordens» wider, besonders spürbar in «Finlandia»: Sie laden ein zum Volksfest, und finden in pathetischer Klangfülle ihren Abschluss. Die vielen in dieser Weise zum Ausdruck gebrachten Stimmungsbilder sind eine Hommage an die Geschichte Finnlands, ein Klangbild von erlesener rhythmischer Vitalität und zart angedeuteter Verhaltenheit.

Blühende Harmonik und berührende Klangbilder In «Aurora Borealis» und «Sons of the Midnight Sun» zeichneten die Komponisten Wallin und Forsström ganz besondere Bilder des Nordens, sensibel intoniert durch das Musikkorps und die Solisten. Es entstanden magische Momente um das Nordlicht und die Mitternachtssonne, beeindruckend «angedeutet» von MG-Präsidentin und Moderatorin Rosmarie Burkhalter.

Kaum Zeit zum «Düreschnuufe» blieb den Zuhörern bei Curt Larssons «En Hälsingesägen», das von Dirigent Michael Wyss als absolute musikalische Rarität gepriesen wurde. Es erwies sich als temperamentvoll intoniertes Stück voller blühender Harmonik.

Schlusspunkt mit ABBA-Medley
Mit «The Witch and the Saint» von Steven Reineke stellten die Instrumentalisten ihr Selbstwahlstück fürs Bernische Kantonal-Musikfest vom 22. Juni 2019 in Thun vor. Es ist eine meisterhaft erzählte Geschichte, die viel Applaus und Anerkennung erntete. Ein ABBA-Medley setzte den Schluss­akkord unter dieses hochkarätige Konzert. Mit zwei Zugaben wurde der lautstarken Forderung des Publikums nachgegeben.

Sylvia Mosimann