Den Kleinanzeigenmarkt revolutionieren

  13.08.2025 Hettiswil, Hettiswil, Jugend, Wirtschaft

Viele kennen die Situation: Beim Umziehen oder Aufräumen der Wohnung geraten einem plötzlich die unterschiedlichsten Gegenstände in die Hände, für die jedoch keine Verwendung mehr besteht, oder ein Produkt, welches einem lange Zeit Freude bereitet hat, weicht einer neueren Version. Soll man die Gegenstände wegwerfen, obwohl sie jemand anderem noch von Nutzen sein könnten? Soll ein mit Kosten und Mühe verbundenes Inserat auf einer der bekannten Kleinanzeigenplattformen im Internet geschaltet werden? Nick Gilgen bietet mit seiner selbst entwickelten Kleinanzeigenplattform «Schnäppli24» eine nachhaltige, regionale und vor allem kostenlose Alternative an.

Mit KI ein Kleininserat erstellen

«Vor etwa einem halben Jahr wollte ich meinen Roller verkaufen, um mir ein Auto anschaffen zu können. Dabei fielen mir die zahlreichen Hürden bei verschiedenen Internetplattformen auf, bei welchen Kleinanzeigen geschaltet werden können», erzählt der 18-jährige Hettiswiler, angesprochen auf die Idee seiner Kleinanzeigenplattform. «Die Kosten für ein Inserat können teils eher hoch ausfallen. Zudem kann es manchmal sehr kompliziert sein, das Inserat passend zu erstellen.» Nick Gilgen ist der Meinung, dass dies einfacher, weniger kompliziert und ohne Kosten für die Verkäuferin oder den Verkäufer vonstatten gehen sollte. «Zudem gibt es auch technikaverse Menschen. Für diese gilt es, die Hürden bei der Erstellung eines Online-Inserats zu senken», meint der Informatiklernende im dritten Lehrjahr. So entstand die Idee, mit einer eigenen Plattform eine ernstzunehmende Alternative zu bisherigen Anbietern zu schaffen – «Schnäppli24» war geboren.
Schon vor dieser Idee erstellte Nick Gilgen für kleinere Unternehmen und Freunde Websites. Dieses Wissen konnte er nun auch auf sein eigenes Projekt anwenden, welches er momentan noch als Hobby verfolgt.
Wie in der heutigen Zeit üblich, wusste Nick Gilgen beim Projekt «Schnäppli24» um die potenzielle Bedeutung von Künstlicher Intelligenz (KI). Auf diese griff er zurück, um die zuvor beschriebenen Technik-Hürden zu minimieren. «Aus einem KI-Service von Google Cloud heraus programmierte ich die Schnittstellen so, dass eine einfache Aufnahme des Produkts mit dem Handy genügt, um schliesslich mithilfe von KI ein Kleininserat zu erstellen», erklärt das junge Berufstalent stolz. So muss das zu verkaufende Produkt nur fotografiert werden – und fertig ist das Inserat.
Nebst der Implementierung von KI überzeugt «Schnäppli24» mit weiteren interessanten Möglichkeiten: «Beispielsweise gibt es eine Tauschfunktion, bei der ein Gegenstand getauscht anstatt ge- oder verkauft werden kann», erzählt Nick Gilgen und ergänzt: «Hinzu kommt eine Suchfunktion für Gegenstände mittels Inserat. So kann ein Inserat nicht nur für einen Verkauf, sondern auch für einen Kauf aufgegeben werden.»

Ambitionierte Ziele

Noch steckt «Schnäppli24» in den Kinderschuhen. Die Website ist seit wenigen Wochen online, rund 120 Userinnen und User haben sich registriert, rund 50 Inserate sind momentan aufgeschaltet. Sie reichen von Sportartikeln über Motoren bis zu Kleidungsstücken. Die Kleinanzeigenplattform hat bereits 8000 Seitenaufrufe verzeichnet. Es sind beeindruckende Zahlen in Anbetracht der Tatsache, dass Nick Gilgen neben seiner Ausbildung zum Informatiker «Schnäppli24» als Ein-Mann-Unternehmen betreibt. «Mit dem Start bin ich zufrieden, doch selbstverständlich ist noch Luft nach oben», so das erste Fazit des Hettiswilers. Momentan liege sein Fokus auf dem erfolgreichen Abschluss der Lehre, doch danach sei der Weg von «Schnäppli24» offen. Das hochgesteckte Ziel laute – trotz der etablierten Konkurrenz –, den Kleinanzeigenmarkt zu revolutionieren. «In ferner Zukunft ist das Ziel, der grösste Anbieter von Kleinanzeigen zu werden.» Nick Gilgen hat bereits mit der Gründung von «Schnäppli24» bewiesen, dass es ihm nicht an Tatendrang, Ideen, Ambitionen und
Engagement mangelt.

Text und Bild: Joel Sollberger
www.schnäppli24.ch


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