Bundesratswahlen im Stadthaus

  03.12.2018 Burgdorf, Foto, Kultur, Region, Politik

Am 5. Dezember 2018 ist es so weit: In Bundesbern wird der Bundesrat neu zusammen­gemischt. Doris Leuthard, CVP, und Johann Schneider-Ammann, FDP, drehen dem Bundeshaus den Rücken zu.
Ob die Wahl ein Krimi oder eher eine «Rosamunde-Pilcher-Schnulze» wird, wird sich zeigen. Im Stadthaus kann man auf jeden Fall bei Kaffee, Gipfeli und Prosecco live dabei sein, wenn sich die Kandidaten zur Wahl stellen. Ab 8.00 Uhr früh startet im Atrium des Hotels Stadthaus das «Polit-Public-Viewing». Direktor Marvin Portmann freut sich auf das gemeinsame «Polit-Watching». «Politische Ereignisse live im Stadthaus zu übertragen hat schon fast Tradition», meint Organisatorin Nicole D. Käser. «Es muss ja nicht immer Fussball sein; zusammen für Kandidierende zu fiebern hat durchaus auch seinen Reiz.»

Spannung verspricht man sich sicher bei der CVP-Wahl
Einerseits ist da Viola Amherd, 56, Anwältin und Walliser CVP-Nationalrätin. Sie sitzt seit 2005 im Parlament und gilt als Politikerin ohne Show­effekte. Was man bei ihr positiv heraushebt, wird ihr auch gleich wieder vorgehalten. Sie ist dossierfest, pragmatisch und uneitel, aber auch fade, spröde und zurückhaltend. Eine, die mit feiner Ironie punktet, allerdings keine mitreissenden Reden schwingt.
Andererseits: Heidi Z’graggen, 52, Regierungsrätin, CVP Uri, die klare Unterstützung von der SVP erhält. Dies geschafft hat die Urnerin durch ihre gradlinige, urchig-offene Art, kombiniert mit ihrer wirtschaftsliberalen Haltung und einer Prise Europaskepsis.

Bei der FDP scheint der Fall klarer zu sein
Karin Keller-Sutter (54), Ständerätin St. Gallen, scheint die Wahl in den Bundesrat auf sicher zu haben. Obwohl «stockbürgerlich», hat die FDP-Ständerätin gewichtige Fürsprecher in der SP. Und selbst die Vorbehalte gegen sie klingen eher wie Komplimente.
Jedoch ist nichts gefährlicher, als sich allzu sicher zu fühlen. Ihr Mitkandidat ist Hans Wicki (54), FDP Nidwalden. Und es gibt ein mögliches Szenario, bei dem Keller-Sutter doch noch verlieren könnte. Zahlreiche Politiker anerkennen zwar die Eignung der St. Galler Überfliegerin, eine Wahl bereits im ersten Wahlgang gönnen sie ihr allerdings nicht.
Doch wenn zu viele Parlamentarier in einem ersten Wahlgang Wicki auf den Wahlzettel schreiben, um Keller-Sutter den grossen Triumph vorzuenthalten, könnte es zu einem Betriebsunfall kommen – und Wicki plötzlich gewählt sein. Gewiss kein realistisches Szenario aus heutiger Sicht. Aber bei Bundesratswahlen sind Überraschungen gang und gäbe. zvg

Mittwoch, 5. Dezember 2018, ab 8.00 Uhr, Atrium, Hotel Stadthaus, Kirchbühl 2, Burgdorf, Telefon 034 428 80 00, info@stadthaus.ch, www.stadthaus.ch.


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