Blutspenden – wichtig und wertvoll auch während der Corona-Zeit

  02.07.2020 Aktuell, Burgdorf, Gesellschaft, Jugend, Region

«Zu Beginn der Krise hatten wir rund 30 Prozent weniger Spenden, doch nach einem eindringlichen Spendenaufruf in den Medien hat sich die Situation entspannt», fasst Irène Wüthrich die schwierige Pandemie-Zeit zusammen und meint weiter: «Da die Nachfrage der Spitäler aufgrund der annullierten Operationen um 20 Prozent zurückging, war das Angebot an Blutprodukten jederzeit ausreichend.»

Pandemieplan
Anfänglich gab es auf der Spenderseite Unsicherheiten, ob Blutspenden trotz des Veranstaltungsverbotes weiterhin möglich ist. «Blutspenden war jederzeit von diesem Verbot ausgenommen, jedoch mussten die neuen Hygiene- und Distanzvorgaben des Bundes im Rahmen unseres Pandemieplanes umgesetzt werden», erklärt Irène Wüthrich. «Die prozessualen und infrastrukturellen Anpassungen wurden durch das Team, bestehend aus Doris Marbot, Susanne Burkolter, Monika Wehrli, Yvonne  Habegger und Barbara Heimberg, effizient und rasch umgesetzt», zeigt sich Irène Wüthrich erfreut.

«Spenderseitig durften wir auf eine sehr grosse Solidarität zählen, was uns ermöglichte, auch während des Lockdowns jederzeit ausreichend Blut für die Spitäler bereitzustellen», gibt die Leiterin des Blutspendezentrums Auskunft. Die wöchentlichen Spenderzahlen mussten reduziert werden, da von sechs Liegen nur deren vier benutzt werden konnten, um den geforderten Abstand einzuhalten.

Schutzmasken sind ein «Muss»
Das Blutspendepersonal trägt Masken zum Schutz von Spendenden und Mitarbeitenden und hält Abstand, wo es möglich ist. Händedesinfektion ist obligatorisch, ein spezieller Gesundheitsnachweis nicht nötig. Bei der anschlies­senden Verpflegung dürfen die Spender nicht zusammen an einem Tisch sitzen. «Das ist für einige schon komisch», lacht Irène Wüthrich.

Barbara, Simone und Franco sind bereit für die Spende. Der Raum ist liebevoll und künstlerisch sommerlich dekoriert, die Atmosphäre entspannt, die Betreuung herzlich und ungezwungen. Man kennt sich, ist eine Gemeinschaft, trotz vorgeschriebener Distanz.

Ruedi, einer der treuesten Spender, hat zwei Tage zuvor zum 169. Mal Blut gespendet. Und da war mitten im Lockdown bei überall geschlossenen Restaurants noch das Ehepaar, das sich einen «romantischen Abend» machen wollte: Beide warfen sich in Schale und gingen zusammen zum Blutspenden …

Statistik
2,5 Prozent der Bevölkerung spenden regelmässig Blut. Die Interregionale Blutspende stellt die Blutversorgung in den Kantonen Bern, Waadt und Wallis in sieben Blutspendezentren sicher. Rund 700 mobile Blutspendeaktionen werden ausserdem pro Jahr in mehr als 150 Ortschaften durchgeführt. Die mobilen Aktionen sind nötig, um den täglichen Bedarf in der Schweiz zu decken. «Das Besondere in den diesjährigen Sommermonaten ist, dass die Spender/innen neben der üblichen Verpflegung im Blutspendezentrum auch noch eine herrlich kühle, gluschtige Glace erhalten», motiviert Irène Wüthrich alle Interessierten zum Blutspenden.

Sylvia Mosimann


Image Title

1/10


Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote