Erdbeeren haben Saison

  24.06.2021 Aktuell, Hasle bei Burgdorf, Gesellschaft, Region

Wegen Gewittermeldungen und der zu befürchtenden grossen Hitze sind viele bereits vor 7.00 Uhr am Pflücken. So präsentieren Hanna Brand und ihre Junioren Micha und Elias schon um 8.30 Uhr prall gefüllte Körbe und Behälter: 6 kg herrlich roter, grosser, reifer Früchte. «Mir hei ou no für ds Grosi abgläse», verkündet Elias strahlend. Er hat im Weglein zwischen den Beeten einen Autoschlüssel gefunden und damit gleich noch «ä Zwefränkler verdienet».

Viele Erdbeer-Liebhaber/innen
Der Besucherstrom zu Thomas Schneiders Erdbeerfeld in Hasle b. B. ist gross, der Andrang stark. An guten Tagen sind es bis 100 Personen, die das ein Hektar grosse Feld (mit insgesamt 30 000 Pflanzen) abernten. Am frühen Morgen pflücken etwa 15 bis 20 Personen – Angestellte, Verwandte oder Frauen aus dem Dorf – Früchte für den Verkauf in Schneiders eigenem und den belieferten Hofläden. «Sie tun dies aus dem eigens von Vater Ueli Schneider konstruierten Wägeli heraus. Etwa von 6.00 bis 11.00 Uhr sind sie im Einsatz», erfährt man von Schneider. Er ist stolz, dass er der in zwei Generationen gewachsenen Stammkundschaft auch in diesem Jahr saftige Erdbeeren anbieten kann.

Das Prozedere ist bei jedem der vielen regionalen Felder gleich: Zuerst wird das leere Gebinde gewogen, dann beim Bezahlen «ds ganze Gschirr», erklärt eine Kundin, deren Kinder noch Erdbeerspuren um den Mund aufweisen. «Me darf ou ässe», sagt Matthias (4). Xavier verrät, dass ihm die kleinen Beeren am besten schmecken: «Die haben besser Platz im Mund.» Schwesterchen Helen liebt die mittelgrossen und Bruder Artur nimmt es, wie es kommt.

«Eis Ärdbeeri isch schöner als ds angere»
Die Qual der Wahl beim Pflücken bleibt den Erdbeer-Liebhaberinnen und -liebhabern erspart. «Eis isch schöner als ds angere», bestätigt eine ältere Frau. Sie streckt den etwas müde geworde-
nen Rücken durch, aber die Verlockung und die Aussicht auf herrliche Erdbeerkonfi lassen das Rückenweh schnell vergessen. «Wir frieren die Beeren ein, für das begehrte Weihnachtsdessert mit Glace u Nidle», beteiligt sich eine junge Mutter am Gespräch. Schmackhafte Rezepte werden ausgetauscht und ein kleiner Bub bedauert, dass sein Körbli schon voll ist. Er könnte den ganzen Tag Erdbeeren plücken und sogar «vo de Ärdbeeri läbe».

Sylvia Mosimann


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